Ungebremste Geldvermehrung sollte Sorgen bereiten
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Hamburg (BoerseGo.de) - Seit September 2008 wurden durch fiskal- und geldpolitische Maßnahmen in historisch einmaliger Höhe von 33.500 Milliarden US-Dollar die internationalen Finanzmärkte gestützt und die Weltkonjunktur stimuliert. Diese Summe entspricht 60 Prozent der gesamten globalen Wertschöpfung eines ganzen Jahres. Die japanische Notenbank pumpte seit dem Erdbeben im März zur Stützung der Finanzmärkte und der heimischen Wirtschaft 28,3 Billionen Yen in den Geldkreislauf – das entspricht 240 Milliarden Euro.
Die nächste Tranche der Griechenlandhilfe in Höhe von 12 Milliarden Euro fällt dabei bescheiden aus. Allerdings bewahrt diese Summe das Land auch nur bis Mitte September vor dem Staatsbankrott. Die Aufstockung der Kredithilfen um weitere 120 Milliarden Euro steht zeitnah auf der Agenda.
Jüngst wurde eine Verdopplung des Euro-Rettungsschirms von 750 Milliarden Euro auf 1,5 Billionen Euro gefordert, um die absehbaren Rettungspakete für Spanien und Italien ebenfalls schultern zu können. Geld spielt offenbar keine Rolle und die Zahlen gleiten mehr und mehr in abstrakte Dimensionen ab, schreibt Robert Vitye, Geschäftsführer der Solit Kapital, in seinem aktuellen Marktkommentar. Das benötigte Kreditgeld könne schließlich in beliebiger Höhe „kreiert“ werden.
Mittlerweile hat die US-Notenbank Wertpapiere im Wert von 2.860 Milliarden US-Dollar angehäuft. In einem „QE3 Soft“ genannten Programm wird die FED nun zunächst mit Hilfe der Erlöse aus diesen Anleihen neue Anleihen in Höhe von 300 Milliarden US-Dollar pro Jahr aufkaufen. „Dem beschleunigten Kaufkraftschwund des US-Dollars und aller an ihn gekoppelten Derivatewährungen ist damit weiterhin Tür und Tor geöffnet", befürchtet Vitye.
Interessant in diesem Kontext ist laut dem Fondsmanager, dass die griechische Notenbank trotz Staatspleite weitere 1.000 Unzen Gold im Wert von 1,05 Millionen Euro zu ihren Beständen zukaufte. „Die griechische Zentralbank leistet damit ihren bescheidenen Beitrag dazu, dass Notenbanken weltweit nach über dreißig Jahren von Verkäufern wieder zu Käufern von Gold geworden sind. Offenbar haben die Zentralanker verstanden, dass die monetären Edelmetalle Gold und Silber am besten geeignet sind, um ökonomische Stürme und Währungskrisen unbeschadet zu überstehen“. Da die Damen und Herren „Währungshüter“ über exklusives Insiderwissen verfügten, sollten private Investoren diesen Sinneswandel sehr genau zur Kenntnis nehmen, so Vitye.
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