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09:59 Uhr, 30.04.2019

Übertriebener Pessimismus am Weizenmarkt

Kommt es wie im Vorjahr zu negativen Wetter-Überraschungen, könnte der Weizenpreis nach Einschätzung der Analysten der Commerzbank ähnlich stark steigen wie 2018.

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  • Weizen
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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Der Weizenpreis ist erneut unter Druck gekommen, nachdem der Internationale Getreiderat IGC die Prognose für die Weltweizenernte um drei Millionen auf 762 Millionen Tonnen angehoben hat. Vor allem die Anhebung der Prognose für die russische Weizenernte von 77,1 Millionen auf nun 79,5 Millionen Tonnen war dafür verantwortlich. Auch die EU hat ihre Prognose für die Weizenernte 2019/20 gegenüber März um 1,1 Millionen Tonnen erhöht, wie die Analysten der Commerzbank im „TagesInfo Rohstoffe“ schreiben.

Der stärkere US-Dollar – der Dollar-Index sei jüngst auf den höchsten Stand seit Mai 2017 gestiegen – dürfte zum Preisdruck beigetragen haben, weil die USA einer der wichtigsten Exporteure seien. Doch der Marktpessimismus sei übertrieben, denn preisstützende Nachrichten würden aktuell scheinbar ignoriert. So dürften die Einfuhren von Marokko, eines bedeutenden Weizen-Importeurs, stark steigen, nachdem Trockenheit die dortige Ernte um rund 2,5 Millionen Tonnen gegenüber Vorjahr schrumpfen lassen sollte, heißt es weiter.

„Der Markt scheint genauso wie im Vorjahr auf einem Ohr taub zu sein und extrem pessimistisch über den Weizenpreis zu urteilen, wenn man die aktuelle Positionierung der Finanzanleger an der CBOT betrachtet. Laut CFTC waren deren Netto-Short-Positionen mit 77.000 Kontrakten fast genauso hoch wie zu Beginn 2018. Kommt es also wie im Vorjahr zu negativen Wetter-Überraschungen, könnte der Preis ähnlich stark steigen wie im Vorjahr. Denn die preisbelastenden Faktoren sind mittlerweile komplett berücksichtigt, weshalb das Potenzial nach unten begrenzt ist“, so die Commerzbank-Analysten.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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