Fundamentale Nachricht
13:58 Uhr, 04.02.2019

Türkische Inflation weiter über 20 Prozent

Der Anstieg der türkischen Inflation im Januar wurde zwar nur durch eine höhere Lebensmittelteuerung getrieben, aber dennoch bedeutet dies in Verbindung mit dem falkenhaften Ton des jüngsten Inflationsberichts der Zentralbank, dass Zinssenkungen noch mindestens einige Monate auf sich warten lassen dürften.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/TRY
    ISIN: EU0006169963Kopiert
    Kursstand: 5,96760 TL (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Ankara (Godmode-Trader.de) - Die Inflationsrate in der Türkei stieg im Januar 20,3 Prozent im Dezember auf 20,4 Prozen. Das Ergebnis fiel ein wenig höher aus als die Bloomberg-Konsensprognose vorsah. Auf Monatsbasis, die tendenziell recht volatil ist, stiegen die Verbraucherpreise um 1,1 Prozent. Der Anstieg folgte zwei aufeinanderfolgende Monate, in denen die Preise gesunken waren. Das von der Zentralbank bevorzugte Maß für die Kerninflation ging von 19,5 auf 19,0 Prozent zurück.

Die Aufschlüsselung der Daten ergab einen starken Anstieg der Lebensmittelpreise im vergangenen Monat. Die Lebensmittelpreise - die mehr als ein Fünftel des Inflations, Korbes ausmachen stiegen im Januar um 31,0 Prozent, verglichen mit einem Anstieg von 25,1 Prozent. Berichten zufolge führten Wetterkapriolen in Antalya, einer der wichtigsten Anbauregionen der Türkei, zu einem Mangel an einigen Lebensmitteln.

Die höhere Lebensmittelpreissteigerung wurde weitgehend durch einen schwächeren Preisdruck in den anderen großen Preiskategorien kompensiert. Die Inflation bei Wohnen und Versorgung sank von 23,7 Prozent im Dezember auf 17,2 Prozent im Januar, nachdem die Gas- und Strompreise zu Beginn dieses Jahres gesenkt wurden. Die Transportteuerung ging weiter zurück, was auf die niedrigeren Ölpreise zurückzuführen ist.

Mit Blick auf die Zukunft sollte sich der Anstieg der Lebensmittelpreise als vorübergehend erweisen, was die Inflation in den nächsten Monaten abschwächen wird. Dennoch traf der letzte Woche veröffentlichte Inflationsbericht der Zentralbank einen relativ falkenhaften Ton. Infolgedessen ist es unwahrscheinlich, dass die CBRT den Leitzins von gegenwärtig 24 Prozent senkt, bevor eine Bewegung der Inflationsrate deutlich unter 20 % zu beobachten ist. Präsident Recrep Tayyin Erdogan wird jedoch auf eine möglichst frühe Zinssenkung drängen. Am 31. März finden Kommunalwahlen statt.

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

Mehr Experten