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12:01 Uhr, 02.11.2015

Türkei: Wahlsieg der Erdogan-Partei kommt an den Märkten sehr gut an

Der Wahlsieg der Regierungspartei AKP wurde an den Märkten am Bosporus positiv aufgenommen. Sowohl zum US-Dollar als auch zum Euro stieg die türkische Währung am Montag um bis zu knapp sechs Prozent. Und die Börse in Istanbul legte zum Handelsstart um 5,4 Prozent zu.

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Ankara (Godmode-Trader.de) - Bei den Parlamentswahlen in der Türkei hat die konservativ-islamische AKP knapp 50 Prozent der gültigen Stimmen erhalten und stellt damit künftig die stärkste Kraft. Mit 316 Sitzen besitzt die Partei damit eine eigene Mehrheit zur Bildung der neuen Regierung. Dieses Ergebnis weicht deutlich von den vorherigen Prognosen ab, die ein deutlich schwächeres Abschneiden der AKP prognostiziert hatten. Der erste Urnengang im Juni und die folgenden Koalitionsgespräche brachten keine Regierung hervor. „Nun kehrt eine machtpolitische Stabilität in das Land am Bosporus zurück“, kommentierte Lohar Hessler, Analyst bei der Bank HSBC Trinkaus.

Voraussichtlich wird sich die neue Regierung zunächst Sicherheitsfragen und wirtschaftlichen Reformen stellen. Der Wahlsieg der Regierungspartei AKP wurde an den Märkten am Bosporus denn auch positiv angenommen. Sowohl zum US-Dollar als auch zum Euro stieg die türkische Währung am Montag um bis zu knapp sechs Prozent. Zum Dollar war es der stärkste Anstieg seit dem Jahr 2008. Analysten der französischen Bank Societe Generale gehen davon aus, dass die türkische Währung Lira vorerst weiter steigen wird. Und die Börse in Istanbul legte zum Handelsstart um 5,4 Prozent zu. Die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen fiel allerdings gegen den allgemeinen Markttrend deutlich zurück

Der wirtschaftliche Rahmen der Türkei wirkte zuletzt noch relativ stabil: Das Wachstum für das zweite Quartal lag mit 3,8 Prozent klar oberhalb der Prognosen. Die im Oktober veröffentlichten Daten waren relativ zu den Erwartungen eher positiv, wobei allerdings die Jahresinflationsrate mit 7,95 Prozent wieder deutlich anzog. Das kumulierte Defizit in der Leistungsbilanz lag mit 43 Milliarden US-Dollar auf dem niedrigsten Stand seit rund fünf Jahren. Insgesamt bleibt das Minus jedoch hoch (IWF-Prognose für den Leistungsbilanzsaldo in 2015: -4,5 % des BIP).

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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