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13:42 Uhr, 03.04.2019

Türkei: Inflation stabilisiert sich auf hohem Niveau

Die Inflation in der Türkei zeigte sich im März stabil. Analysten erwarten, dass sich in den kommenden Monaten eine Entspannung einstellt.

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Ankara (Godmode-Trader.de) - Die Inflationsrate in der Türkei verharrte im März bei 19,7 Prozent, wie das Statistikamt des Landes mitteilte. Der Bloomberg-Konsens lag marginal darunter bei 19,6 Prozent. Auf Monatsbasis, die aufgrund saisonaler Effekte tendenziell volatil ist, stiegen die Verbraucherpreise hingegen um 1,0 Prozent.

Während die Gesamtrate von Februar zu März unverändert blieb, zeigt die Aufschlüsselung der Daten, dass die Inflation im vergangenen Monat in den meisten Hauptkategorien nachließ. Von den zwölf wichtigsten Teilkomponenten sank die Rate in sieben und blieb in zwei unverändert. Das von der Zentralbank bevorzugte Maß für die Kerninflation sank auf ein Siebenmonatstief von 17,5 Prozent. Dies wurde jedoch durch eine Belebung der Nahrungsmittelinflation sowie durch einen Anstieg der Gesundheits- und Bildungsinflation ausgeglichen.

Mit Blick auf die Zukunft gehen Analyst Jason Tuvey von Capital Economics davon aus, dass sich die Gesamtinflation in den kommenden Monaten weiter abschwächen wird. „Die Auswirkungen der starken Abwertung der Lira im vergangenen Jahr verblassen weiter, und die schwache Binnennachfrage wird den Preisdruck weiterhin belasten. Wenn wir Recht haben, dass die Ölpreise im weiteren Verlauf des Jahres zurückgehen werden, dürfte auch die Energieinflation nachlassen“, so Tuvey in einer aktuellen Einschätzung.

Dennoch zeigen die jüngsten Entwicklungen, dass die Richtung der Geldpolitik stark von dem abhängen wird, was mit der Lira passiert. Nach einem kürzlich erfolgten Devisenverkauf setzte die Zentralbank die Liquiditätsversorgung über ihre einwöchige Repo-Fazilität aus, so dass die Interbankenzinsen um 225 Basispunkte stiegen. „Während sich die Leistungsbilanz der Türkei seit der Währungskrise im vergangenen Jahr deutlich verbessert hat, haben wir zuvor festgestellt, dass die Lira weiterhin anfällig für Schocks ist. Die geopolitischen Spannungen mit den USA nehmen wieder zu, und die Richtung der politischen Entscheidungsfindung bleibt für Investoren ein zentrales Anliegen. Dies dürfte den Spielraum für eine monetäre Lockerung einschränken, die ansonsten durch einen weiteren Rückgang der Inflation gerechtfertigt sein könnte“, so Tuvey.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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