Fundamentale Nachricht
12:25 Uhr, 09.11.2016

Trumps künftige Energiepolitik könnte Ölpreise nachhaltig belasten

Die Ölpreise haben zunächst mit Abschlägen auf den Wahlsieg von D. Trump reagiert. Mittlerweile steigen die Preise wieder. Sicherlich eine irrationale Reaktion am Markt; doch macht Trump seine Ankündigungen zu seiner künftigen Energiepolitik wahr, hätte dies womöglich einschneidende Folgen für die Öl-Notierungen.

Erwähnte Instrumente

  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 46,135 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • WTI Öl
    ISIN: XC0007924514Kopiert
    Kursstand: 44,895 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Washington/ New York/ London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise haben am Mittwoch aufgrund des Wahlsiegs des US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump zunächst deutlich nachgegeben. Die Notierung für die Nordseesorte Brent fiel zwischenzeitlich auf ein Drei-Monatstief von 44,40 US-Dollar je Barrel, US-Leichtöl der Sorte WTI rutschte gar auf ein Sieben-Wochentief von 43 US-Dollar je Barrel. Doch es kam analog zu den Aktienmärkten auch am Ölmarkt zu einem Rebound, gegen Mittag zeigen sich die Preise erholt. Brent notiert mit einem Prozent im Plus bei 46,23 US-Dollar je Barrel, WTI kann wieder mit einem ähnlichen Sprung nach oben die Marke von 45 US-Dollar hinter sich lassen.

Die Reaktion der Marktteilnehmer auf den Wahlsieg ist nur schwer nachvollziehbar, zumal bis dato nicht bekannt ist, ob Trump als US-Präsident etwa das von ihm heftig kritisierte Atomabkommen mit dem Iran nochmals aufs Tableau bringen wird. Ansonsten dürfte er dem heimischen Energiesektor gewogen sein, neue Umweltregulierungen oder Beschneidungen sind unter seiner „Regentschaft“ wohl eher nicht zu erwarten. Doch Trump hat im Wahlkampf Erleichterungen für die Ölförderung in den USA in Aussicht gestellt, um die Abhängigkeit von Öl aus dem Ausland einzudämmen. Zudem dürfte mit höheren US-Rohölexporten zu rechnen sein, da der Republikaner entsprechende Hindernisse hierfür abbauen will. Die Experten der Commerzbank geben zu bedenken, dass die versprochenen Erleichterungen für die Ölnachfrage auch zu einem höheren Ölbedarf führen könnten. Dieser preisunterstützende Effekt voraussichtlich aber erst später einsetzen und in der Wirkung hinter dem preisbelastenden Effekt auf der Angebotsseite (mehr Öl auf dem Markt) zurückbleiben dürfte.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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