Trump-Politik crasht die ØRSTED-Aktie
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- Orsted A/S - WKN: A0NBLH - ISIN: DK0060094928 - Kurs: 29,990 € (XETRA)
Der Konzern kündigte am Montag ein Bezugsrechtsangebot im Volumen von bis zu 60 Mrd. DKK (9,4 Mrd. USD) an. Die Aktien stürzten daraufhin um bis zu 29 % auf ein Neunjahrestief von 220 DKK ab und notierten damit erstmals unter dem Ausgabepreis des Börsengangs 2016.
Die Maßnahme, die fast zwei Dritteln der aktuellen Marktkapitalisierung entspricht, wäre die größte Kapitalerhöhung im europäischen Energiesektor seit mehr als einem Jahrzehnt. Der dänische Staat, mit 50,1 % Hauptaktionär, wird seinen Anteil vollständig halten.
Trump-Politik als Auslöser
Ørsted-Chef Rasmus Errboe begründete den Schritt mit einer "außergewöhnlichen Situation“: Die Branche habe neben makroökonomischen und Lieferkettenproblemen der vergangenen Jahre nun auch "die widrigen Marktbedingungen in den USA“ zu verkraften. Präsident Donald Trump hatte unmittelbar nach Amtsantritt Genehmigungen für neue Offshore-Windprojekte gestoppt, zentrale Steueranreize gekappt und den Verkauf von Projektanteilen faktisch blockiert. Die Folge: Ørsted musste mehrere Großprojekte streichen, darunter Sunrise Wind vor New York sowie Anlagen in Großbritannien und den USA.
Besonders hart trifft den Konzern, dass Offshore-Wind sein Kerngeschäft ist. Ørsted ist zu wenig diversifiziert, um den Nackenschlag ausgleichen zu können.
Neben der Kapitalmaßnahme will Ørsted seine europäische Onshore-Windsparte verkaufen, was über 35 Mrd. DKK einbringen soll. Geplante Beteiligungsverkäufe an Changhua 2 in Taiwan und Hornsea 3 in Großbritannien sollen ebenfalls vorangetrieben werden. Von 2025 bis 2027 sind Investitionen von rund 145 Mrd. DKK vorgesehen, vor allem für die aktuell im Bau befindlichen 8,1 Gigawatt an Offshore-Windprojekten. Die Investment-Grade-Bonität will das Unternehmen wahren; ab dem Geschäftsjahr 2026 soll die Dividende wieder gezahlt werden.
Gesenkter Ausblick
Für 2025 bestätigte Ørsted seine Prognose eines bereinigten EBITDA von 25 bis 28 Mrd. DKK, senkte jedoch die Segmentprognose für Offshore-Wind aufgrund schwächerer Windgeschwindigkeiten zu Jahresbeginn. Mittelfristig rechnet der Konzern nun mit einem Anstieg des EBITDA auf über 28 Mrd. DKK im Jahr 2026 (bisher 29 bis 33 Mrd.) und über 32 Mrd. DKK im Jahr 2027. Im ersten Halbjahr 2025 stieg das bereinigte EBITDA um 9 % auf 13,9 Mrd. DKK.
Analysten äußerten sich sehr verhalten. Jefferies sieht zwar eine Entlastung der Bilanz, warnt aber vor "substanzieller Verwässerung“ für die Aktionäre. Jenny Ping von Citigroup sprach von einem "nicht völlig überraschenden Schritt“ angesichts der geschwächten Bilanz und des schwierigen Transaktionsumfelds.
Auch weitere Anteilseigner überprüfen jetzt ihr Engagement: Norwegens Öl- und Energiekonzern Equinor, mit 10 % an Ørsted beteiligt, will die Kapitalmaßnahme zunächst intern bewerten. Equinor hatte im Juli selbst knapp 1 Mrd. USD auf sein US-Offshore-Portfolio abgeschrieben – ebenfalls wegen regulatorischer Eingriffe in den USA.
Fazit: Es weht ein rauer Wind in den USA. Vor allem die sehr einseitige Positionierung des Unternehmens in einzelnen Großprojekten wird jetzt zum Verhängnis. Ørsted kann die Verluste nicht anderweitig ausgleichen. Es braucht Geld, das Tafelsilber wird verscherbelt. Wie üblich bei solchen Kapitalmaßnahmen braucht es der Anleger wohl nicht eilig zu haben mit einem Einstieg. Es wird zunächst eine lange Bodenbildungsphase brauchen, ehe man sich die Ørsted-Aktie unter Bewertungsaspekten mal wieder anschauen kann. Gegendwind hat das Unternehmen schon seit geraumer Zeit. Auch die vorherigen Geschäftsjahre waren oft von schlechten Ergebnissen geprägt. Gewinnschätzungen spare ich mir daher.
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Trump hat nichts damit zu tun. Diese Windmühlen waren vorher schon Schwachsinn und werden bald ganz weg sein. Ohne ständige Staatsknete geht nix. Nachhaltig ist das ganze auch nicht sondern nur ein Haufen Sondermüll nach 10 bis 15 Jahren Laufzeit.