Kommentar
11:00 Uhr, 12.08.2008

Trendwende am Aktienmarkt – geht es jetzt aufwärts?

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Sehr geehrte Privatanleger,

wenn Sie meine Kolumne kennen, wissen Sie, wie sehr ich mich über Prognosen für den DAX-Kursverlauf oder sonstige Indizes ärgere. Dennoch werde ich immer wieder gefragt, wo denn der DAX bis Ende des Jahres steht.

So etwas, kann man nicht beantworten. Es lohnt sich noch nicht einmal der Mühe, darüber nachzudenken. Vor einigen Wochen, als es am Markt noch einmal kräftig rappelte, habe ich Nachkäufe empfohlen. In diesen Tagen musste ich ständig irgendwelchen Chartanalysten-Müll lesen, das nun „neue Tiefstände“ getestet würden und dass die nächste Unterstützungslinie bei 5.500 läge. Nichts davon ist eingetroffen. Und noch ein kleines Geheimnis: ES GIBT KEINE UNTERSTÜTZUNGSLINIEN!“ Diese sind ausschließlich Produkt unserer Fiktion.

Wir haben im letzten Jahr nun vier Momente der Panik gehabt: Juli 2007, Januar 2008, März 2008 und Juli 2008. Kommt noch eine Welle? Ich weiß es nicht! Aber irgendwann dürfte es jetzt einmal gut sein. Viele Unternehmen sind sehr billig.

Bei etlichen dürfte die Trendwende eingeleitet sein. Die von uns schon lange empfohlenen Pharmatitel wie Novartis (WKN: 904278), GlaxoSmithKline (WKN: 940561), Pfizer (WKN: 852009) oder Sanofi-Aventis (WKN: 920657) haben in den letzten Monaten deutlich zugelegt. Die Markenartikel, z.B. Procter & Gamble (WKN: 852062) oder Nestlé (WKN: A0Q4DC) sind stabil. Das Management von Henkel (WKN: 604843), die wir vor kurzem neu vorgestellt haben, kündigte jetzt an, die Preissteigerungen an seine Kunden weitergeben zu können. Wohl dem, der Unternehmen mit Preisgestaltungsmacht im Portfolio hat!

Bei BMW (WKN: 519000), die ich ebenfalls empfohlen habe, könnte es nach der Gewinnwarnung noch etwas weiter heruntergehen. Aber wie weit? Die Aktie notiert um 50-70 Prozent unter ihrem Inneren Wert. Da ist es müßig, über Kursschwankungen zu spekulieren.

Bei Rohstoffen gibt es eine Trendwende der anderen Art. Ich glaube nicht an Superzyklen, schon gar nicht bei Rohstoffen. Werden Rohstoffe knapp, erhöht sich der Preis. Dann verringert sich die Nachfrage und es werden verbesserte Fördertechnologien entwickelt. Und schon sind Angebot und Nachfrage wieder in Übereinstimmung. Und dann fallen die Preise, wie es gerade passiert. Dasselbe gilt für Stahl. Derzeitige Aktienstars wir K+S (WKN: 716200) und Salzgitter (WKN: 620200) dürften in den nächsten Jahren deutlich fallen.

Noch eine Trendwende: die Zeiten von Private Equity sind vorbei. Ich schrieb dies im letzten Sommer an dieser Stelle anlässlich des Börsengangs der Blackstone Group (WKN: A0MSM5). Nun meldet Blackstone einen Verlust.

Obwohl ich nicht weiss „ob wir den Boden gesehen haben“, liegen derzeit extrem viele Schnäppchen am Markt herum, zum Beispiel: Fuchs Petrolub (WKN: 579043), Rhön-Klinikum (WKN: 704230), Svenska Cellulosa (WKN: 856193), Sixt (WKN: 723133), Symrise (WKN: SYM999) und American Express (WKN: 850226), um nur einige zu nennen. Worauf warten Sie?

Auf gute Investments,
Ihr
Prof. Dr. Max Otte

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