Drei Komma drei Prozent Wirtschaftswachstum: Ha, ha, ha!
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Sehr geehrte Privatanleger,
vor einigen Tagen meldete das U.S.-Wirtschaftsministerium, dass das revidierte Wirtschaftswachstum in den USA im zweiten Quartal bei 3,3 Prozent gelegen habe. Vorher habe man mit 1,9 Prozent gerechnet. Und im ersten Quartal lag das Wirtschaftswachstum bei 0,9 Prozent.
Da lachen ja die Hühner! Immerhin: Die Märkte nahmen die Nachricht dankbar auf, nur um am Donnerstag wieder abzusaufen. In meinem Buch „Der Crash kommt“ habe ich beschrieben, auf welche Weise die U.S.-Wirtschaftsstatistiken (und auch die anderer Länder) geschönt sind. Der neue Coup reiht sich schön in die Serie der Zahlentricksereien ein. Hierzu müssen wir etwas mehr in die Tiefe gehen.
Der Schlüssel liegt im so genannten „Bruttoinlandsprodukt (BIP)-Deflator“ (GDP Deflator). Eigentlich müsste er aber in diesem Fall „BIP-Inflator“ heißen. Das BIP ist eine nominale Größe, das heißt, es wird mit aktuellen Preisen gerechnet. Um die Inflation herauszurechnen und zum realen Wachstum zu gelangen, muss also die nominale Größe durch einen bestimmten Faktor geteilt werden, eben den BIP-Deflator (letztlich die Inflationsrate).
Je kleiner also der BIP-Deflator, desto größer das reale Wirtschaftswachstum. Und nun kommt das Erstaunliche: Sollte man dem U.S.-Wirtschaftsministerium Glauben schenken, dann hätte der BIP-Deflator (die Inflationsrate) im zweiten Quartal 1,33 Prozent betragen. Und das wäre die niedrigste Inflationsrate in fünf Jahren gewesen! Wer’s glaubt, wird selig.
Erstaunlich auch, dass die Inflationsrate für Konsumentenpreise – auch nach Angaben der U.S.-Regierung – bei immerhin acht Prozent lag. Das kommt der Sache schon näher. Die Organisation Shadow Government Statistics (http://www.shadowstats.com/) schätzt, dass das U.S.-BIP im zweiten Quartal um 2,9 Prozent zurückgegangen ist.
Es ist sehr viel wahrscheinlicher, dass wir uns in der Mitte der Rezession befinden – wenn dies eine normale Rezession werden sollte. Verlieren Sie aber nicht die Nerven! Die Börse eilt der Wirtschaftsentwicklung voraus. Es kann also sein, dass die Baisse sich langsam dem Ende nähert. Keiner kennt die Zukunft. Eine gesunde Mischung aus Liquidität, guten Aktien und etwas Edelmetall ist das Beste, um sich auf alle Szenarien vorzubereiten.
Am 22. August dieses Jahres habe ich an dieser Stelle drei Schlüsselkriterien für Aktieninvestments in der Stagflation erläutert: 1. Preissetzungsmacht, um mit der Inflation mitzuhalten oder sogar von ihr zu profitieren, 2. hohe Margen und 3. niedrige Schulden. Unsere Kerninvestments Procter & Gamble (WKN: 852062), Nestlé (WKN: A0Q4DC), Johnson & Johnson (WKN: 853260) und Henkel (WKN: 604843) erfüllen diese Kriterien. Und wenn Sie noch nicht genug Gold haben: Jetzt ist die Zeit, sich weiter einzudecken. Gold langfristig bei 800 Dollar? Da lachen die Hühner gleich noch mal.
Auf gute Investments,
Ihr
Prof. Dr. Max Otte
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