Kommentar
01:00 Uhr, 21.10.2008

Fahren Sie in den Urlaub!

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Sehr geehrte Privatanleger,

die meisten von Ihnen sind - wie ich auch - mit der persönlich sinnvollen Quote in Aktien investiert. Was wir an Gold und Liquidität haben, ist als Risiko- und Krisenvorsorge gedacht. Da schmerzt es schon, wenn das Blutbad weitergeht.

Mit dem Rettungspaket ist die Bankenkrise hoffentlich gestoppt. Jetzt kommt aber mit Sicherheit der wirtschaftliche Abschwung. Keiner weiß, wie lange dieser dauern und wie stark er werden wird. Die Prognosen der Wirtschaftsforschungsinstitute können Sie getrost vergessen - sie sind fast noch wertloser als die Dollarnoten, mit denen die Weltwirtschaft geflutet wird. Niemals wird ein Konjunkturforschungsinstitut - das ja letztlich an Staats- und Verbandsgeldern hängt - seinem Auftraggeber ans Bein pinkeln und eine ernst zu nehmende Rezession prognostizieren. Das passiert bestenfalls, wenn wir mitten drin sind.

Ich denke, dass wir mindestens eine ernste Rezession bekommen werden. Allerdings ist diese in vielen Kursen bereits enthalten. Wenn die Aktie der BMW AG (WKN: 519000) zu 50 Prozent ihres Buchwerts und ca. 35-40 Prozent ihres Substanzwertes notiert, dann muss schon eine Weltwirtschaftskrise kommen, um das zu rechtfertigen. Das kann passieren, muss aber nicht.

Insgesamt ist der Schwerpunkt angesichts der unsicheren Zukunft weiter bei Aktien zu setzen, die Massenprodukte oder Dienstleistungen haben, Preissetzungsmacht, hohe Margen und solide Bilanzen. Es sind immer wieder dieselben Klassiker: Henkel (WKN: 604843), Beiersdorf (WKN: 515870), L`Oréal (WKN: 853888), Procter & Gamble (WKN: 852062), Nestlé (WKN: A0Q4DC), Sanofi-Aventis (WKN: 920657), Novartis (WKN: 904278) oder Pfizer (WKN: 851995).

Buffett ist davon überzeugt, dass wir in einer Rezession sind dass die Arbeitslosigkeit steigen wird. Er hält auch eine Depression und Weltwirtschaftskrise für möglich, wenngleich er später hinzufügte, dass er sie nicht für wahrscheinlich hält. Buffett hat massiv gekauft, allerdings Vorzugsaktien mit zehn Prozent Dividendenanspruch und zusätzlichen Kaufoptionen für die Stammaktien. Massive Aktienkäufe am freien Markt sind von Buffett bisher nicht bekannt. Er hält sich also noch einige Optionen offen.

Ich denke, dass die Nervosität in diese Woche auf dem Höhepunkt war. Helle Aufregung kann nicht ewig anhalten. Fahren Sie in den Urlaub, wenn Sie mit Ihrer persönlichen Aktienquote investiert sind.

Ich habe etwas Gold verkauft und Aktien nachgekauft.

Schauen wir mal, ob das richtig war.

Auf gute Investments!

Ihr Prof. Dr. Max Otte

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