Fundamentale Nachricht
13:06 Uhr, 28.03.2019

Top-Themen am Ölmarkt: US-Reserven, Venezuela, Russland

Die Entwicklung der Ölpreise hängt derzeit stark von der jeweiligen Nachrichtenlage ab. Heute bestimmten preibelastende Meldungen das Geschehen.

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Singapur (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise sinken am Donnerstag. Gegen Mittag haben sich die Verluste aus dem frühen Handel ausgeweitet. Ein Barrel Brent kostete zuletzt 67,10 US-Dollar. Das waren 73 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI fiel um 77 Cent auf 58,64 Dollar.

Die Preise wurden von den gestrigen Daten zur Entwicklung der Ölreserven in den USA belastet. Laut US-Energieministerium sind die Rohölbestände in den USA in der vergangenen Woche um 2,8 Mio. auf 442,3 Mio. Barrel gestiegen. Der Anstieg fiel damit etwas stärker aus als vom API am Dienstag gemeldet. „Grund für den Lageranstieg war eine für die Jahreszeit ungewöhnlich niedrige Rohölverarbeitung", hieß es in einer Einschätzung von Rohstoffexperten der Commerzbank. Außerdem seien die US-Netto-Importe von Rohöl gestiegen. Analysten hatten zudem mit einem Rückgang um 2,5 Mio. Barrel gerechnet.

Der gleichzeitig gemeldete Rückgang der Lagerbestände von Ölprodukten lag im saisonüblichen Rahmen. Die Benzinbestände fielen um 2,9 Mio. auf 238,6 Mio. Barrel. Die Vorräte an Destillaten (Heizöl, Diesel) sanken um 2,1 Mio. auf 130,2 Mio. Barrel.

Darüber hinaus bleibt die Lage in Venezuela ein wichtiges Thema am Ölmarkt. In dem Mitgliedsland der OPEC herrscht eine schwere ökonomische und politische Krise. Stromausfälle sollen zuletzt auch wichtige Ölverladehäfen und Raffinerien getroffen haben, was die Produktion und den Export von Rohöl stark beeinträchtigt.

Der russische Energieminister Alexander Nowak sagte diese Woche, dass Russland die versprochene Förderkürzung wahrscheinlich bis zum Ende des Monats erreichen werde. Ob das Land dieses Ziel erreicht, darf bezweifelt werden. Russland hat im Zeitraum 1. bis 26. März laut einer Quelle mit Zugang zu Daten des Energieministeriums 1,542 Mio. Tonnen Rohöl pro Tag produziert, wie die Commerzbank informierte. Bei einem Umrechnungsfaktor von 7,33 bedeute dies eine Tagesproduktion von 11,3 Mio. Barrel. Das sei zwar weniger als im Februar, liegt aber um 110.000 Barrel pro Tag über der im Kürzungsabkommen zugesagten Menge, so die Frankfurter Rohstoffexperten.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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