Analyse
06:40 Uhr, 16.09.2025

TikTok soll an ORACLE und andere gehen

TikTok darf vorerst in den USA weiter betrieben werden. Ein Konsortium unter Beteiligung von Oracle soll die Kontrolle über das US-Geschäft der Video-App übernehmen,vorbehaltlich eines finalen Abkommens zwischen Washington und Peking.

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Das berichten unter anderem CBS News und das Wall Street Journal. Die genaue Struktur des Deals ist bislang nicht öffentlich bekannt.

Demnach haben sich Unterhändler beider Seiten nach zweitägigen Gesprächen in Madrid auf ein Rahmenabkommen geeinigt. US-Präsident Donald Trump und Chinas Staatschef Xi Jinping wollen den Entwurf am Freitag in einem direkten Gespräch bestätigen. "Die kommerziellen Bedingungen wurden vereinbart", sagte US-Finanzminister Scott Bessent am Montag vor Journalisten. Er sprach von einem "soliden Rahmen", über den aber zunächst keine Einzelheiten veröffentlicht würden.

Die Zeit drängt: Ein Gesetz aus dem Jahr 2024 verpflichtet TikTok zur Abspaltung vom chinesischen Mutterkonzern ByteDance. Hintergrund sind Bedenken, chinesische Behörden könnten über die App Zugriff auf personenbezogene Daten US-amerikanischer Nutzer erhalten oder gezielt Einfluss auf Inhalte nehmen. TikTok zählt allein in den Vereinigten Staaten rund 170 Millionen Nutzerinnen und Nutzer.

Trump hatte eine Frist bis zum 17. September gesetzt, die nun um bis zu 90 Tage verlängert werden könnte, um den Deal formell abzuschließen. Eine endgültige Umsetzung dürfte auch die Zustimmung des republikanisch dominierten Kongresses erfordern.

Geopolitik als maßgeblicher Treiber

Beobachter werten die plötzliche Einigungsbereitschaft Pekings als strategisches Zugeständnis: China will offenbar die Tür für einen Staatsbesuch Trumps offenhalten, ein diplomatisches Signal, das Xi Jinping angesichts wachsender Spannungen im Indopazifik dringend benötigen könnte. Die Gespräche in Madrid fanden vor dem Hintergrund eines möglichen Gipfeltreffens zwischen beiden Staatschefs statt, das noch in diesem Jahr stattfinden könnte.

Bislang hatte sich Peking einer Abgabe der Kontrolle über TikTok widersetzt, insbesondere mit Blick auf die Empfehlungstechnologie, die als zentraler Wettbewerbsvorteil gilt. Diese Algorithmen stehen auf Chinas Liste für exportkontrollierte Technologien. Ob sie im Rahmen des neuen Abkommens übergeben oder lediglich in den USA betrieben werden, ist offen.

Ein früherer Deal mit Oracle und Walmart war 2020 unter Trumps erster Präsidentschaft bereits skizziert worden, scheiterte damals jedoch am politischen Widerstand. Seither betreibt Oracle im Rahmen des Projekts „Project Texas“ bereits die Speicherung und Absicherung der TikTok-Nutzerdaten auf US-Servern. Der Konzern gilt nun erneut als Schlüsselakteur im geplanten Kontrollwechsel.

Unsicherheiten bleiben

Unklar bleibt, ob die Eckpunkte des Deals ausreichen, um die Anforderungen des US-Sicherheitsgesetzes vollständig zu erfüllen. Auch Chinas Zustimmung zu einem umfassenden Technologietransfer gilt weiterhin als fraglich. Wang Jingtao, Vizedirektor der Cyberspace Administration of China, verwies auf notwendige Prüfungen in Bezug auf Algorithmen, geistige Eigentumsrechte und Exportlizenzen. Substanzielle Streitpunkte zwischen beiden Staaten stehen derweil weiter im Raum, von Exportkontrollen für Halbleiter über gegenseitige Sanktionen bis hin zur Drogenpolitik.

Fazit: Der TikTok-Deal sollte nur ein Auftakt für die weiteren Verhandlungen mit China sein. Es gibt noch viele offene Punkte, die die beiden Staaten miteinander klären müssen. Oracle scheint bei der Sache weiterhin als Sieger vom Platz zu gehen. Das Unternehmen schwimmt derzeit auf einer Erfolgswelle.

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