Kommentar
10:28 Uhr, 01.04.2016

TESLA stellt langerwartetes „Model 3“ für den Massenmarkt vor

Das erste reine Elektroauto, das explizit für den Massenmarkt konzipiert wurde, kann seit gestern Abend vorbestellt werden. Wie schaut die Aktie aus?

Erwähnte Instrumente

In der Basisvariante mit 35 Tausend US-Dollar kostet das neue Model 3 rund halb so viel wie die aktuellen Modelle X und S. Auf den Straßen wird man den Hoffnungsträger der Elektroautobranche aber voraussichtlich erst Ende 2017 erblicken können

Tesla-Chef Elon Musk liefert mit dem Model 3 einen rein batteriebetriebenen Viertürer mit nach hinten abfallendem Glasdach und tritt damit unter anderem gegen den BMW i3 und den künftigen Chevrolet Bolt an (siehe unten). Praktisch alle Funktionen sind per Touchscreen bedienbar, wie es sich für ein zukunftsfähiges Auto gehört.

- Mit einer Reichweite von 340 km ist der Wagen nicht nur für innerstädtische Fahrten brauchbar, sondern ist ein vollwertiger Ersatz für Benziner.

- Per „Supercharge-Technologie“ wird das Nachladen der Batterie nicht mehr zum Geduldspiel (in 20 Minuten ist der Akku halbvoll). Das Supercharging-Netzwerk von Tesla wird Ende 2017 rund 7200 Stationen umfassen.

- Autopilot-Funktionen eingebaut.

- Beschleunigung von o auf 100 km/h in sechs Sekunden

Laut Goldman Sachs-Analysten hat das Model 3 immenses Potenzial. Der Markt für Elektroautos könnte so „dramatisch ausgeweitet“ werden und dürfte wohl auch die alteingesessene Konkurrenz deutlich unter Zugzwang bringen

Bei aktuell rund 150 TSD Vorbestellungen dürfte sich zudem die Zahl der Tesla-Fahrer schlagartig verdoppeln – angesichts der Firmengründung im Jahr 2003 eine beachtliche Entwicklung. Man könnte es auch Durchbruch nennen. Jährlich will Tesla später 500 TSD Fahrzeuge des Model 3 produzieren.

Tesla will mit dem massentauglichen Model 3 den Übergang zum Großhersteller schaffen und vor allem auch endlich richtig Geld verdienen. Aus Anleger-Sicht ist das auch zwingend nötig, denn mit einem Börsenwert von gut 30 Mrd. USD spielt Tesla schon fast in der Liga jahrzehntelang etablierter Autokonzerne, ohne auch nur annähernd entsprechende Zahlen vorweisen zu können.

Parallel zur Offensive im Massenmarkt produziert Tesla künftig auch die passenden Batterien selber. Zu diesem Zweck entsteht eine gigantisch Fabrik in Nevada („GigaFactory“).

Die Konkurrenz schläft allerdings nicht. Chevrolet hat den „Bolt“ angekündigt, er wird in der gleichen Preisklasse rangieren, aber schon dieses Jahr ausgeliefert werden. Tesla muss den Bolt allerdings nicht wirklich fürchten – im Gegenteil. Es geht jetzt um die grundsätzliche Frage, ob sich Elektroautos in der Breite durchsetzen. Ein Scheitern des Konkurrenten könnte Tesla sogar belasten.

Charttechniche Lage

Aus charttechnischer Sicht zeigt die Tesla-Aktie in 2016 bislang einen der spektakulärsten Kursverläufe der großen Techfirmen. Zu Jahresbeginn sahen wir einen regelrechten Crash, mit dem Kursrutsch zum Jahrestief am 9. Februar verlor das Papier 43 % an Wert. Ebenso steil wie es nach unten ging konnte sich die Aktie anschließend auch wieder erholen, sie kletterte in den vergangenen Tagen wieder bis fast zum Jahreshoch.

Mit dem spitzen V-Reversal wurde eine große, langfristige Trendwende in Form eines Doppeltops abgewehrt, das langfristige Chartbild bleibt also tendenziell bullisch zu werten. Seit vergangener Woche läuft nun eine Korrektur der steilen Rally, innerhalb welcher noch weitere Rücksetzer bis 210,00 oder 197,00 - 200,00 USD möglich wären. Darunter liegt bei 180,00 - 183,00 USD das Maximalziel einer Abwärtskorrektur. Dieses Preislevel sollte idealerweise nicht mehr nachhaltig unterschritten werden.

Mittel- bis langfristige Absicherungen machen unterhalb von 172,00 USD Sinn, ein nachhaltiges Unterschreiten dieser Preismarke könnte einen Abwärtstrend bis 141,05 oder 110,00 - 116,10 USD nach sich ziehen. Nach oben hin würde das Überwinden von 244,00 USD einen weiteren Rallyschub bis zum Allzeithoch bei 291,42 und später ca. 350,00 USD einleiten.

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  • Jimi
    Jimi

    Soviel Mut und Durchhaltevermoegen des Managments sollte belohnt werden. Die deutschen Schlafmuetzen werden sich irgendwann noch wundern aber weiter ihre Millionen Verguetungen einstreichen....

    15:27 Uhr, 01.04.2016

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