Kommentar
14:13 Uhr, 30.08.2017

Technik oder Nachrichten? Wer ist "schuld" am DAX-Abverkauf

Der Abwärtsdruck an den Aktienmärkten am Dienstag war aus einer technischen Betrachtung wenig überraschend. Die Beobachtung des gestrigen Handelstages berührte für mich mal wieder eine Kernfrage der Börse: Sind es wirklich die Nachrichten, die letztlich die Kurse machen?

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 12.012,66 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Oder war alles schon vorgezeichnet und brauchten die Märkte nur einen externen Auslöser, um das abzuspielen, was auf der Hand lag?

Paul Tudor Jones hat mal gesagt: "I always believe that prices move first and fundamentals come second."

Fakt ist, dass die Märkte in der zweiten Hälfte der vergangenen Handelswoche in die Schlagseite geraten waren. Wie wir im TA-Rating am Wochenende (Einbruchsgefahr? Technische Verfassung der Märkte mahnt zur Vorsicht!) feststellen konnten, war die Lage mehr als angespannt.

DAX Die quantifizierte Betrachtung des Marktes hilft dabei, die Aussagen mehrerer Zeiteinheiten zusammenzufassen und dadurch einen besseren und objektiveren Blick zu bekommen. Eine Risikobetrachtung, wie wir sie hier vornehmen, ist noch kein Handelssignal, aber sie kann dabei unterstützen bessere Entscheidungen zu treffen.
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Wie ich in der Einführung zur TA-Rating-Methode beschrieben habe, führt der Weg zu einem guten Trade erstmal darüber, alle schlechten Trading-Ideen auszusortieren.

Für die letzten Tage hieß das z.B. auf Basis der Analyse des DAX (12.011,11 0,55 %), dass es mit nur 7 von 15 Punkten im Einzelrating keine Indikation für irgendwelche Long-Trades gab.

Auf der Short-Seite erreichte der Markt dann ziemlich genau die zuletzt berechneten Kursziele. Der Grund, warum die Märkte auf solche simulierten Kurse reagieren ist schlichtweg, dass es nur ungefähr 100 verschiedene technische Indikatoren gibt, die sich in ihrer Funktionsweise auch noch größtenteils überschneiden und damit die Anzahl der Handelsmodelle begrenzt ist.

Wenn also alle mit ähnlichen Methoden arbeiten, kommen in der Summe ähnliche Ergebnisse heraus.

Deshalb ist es so wichtig heute im Handel automatisierte Unterstützungen einzusetzen.

Der DAX beispielsweise drehte am Dienstag in unmittelbarer Nähe zu den Kurszielen W BB20 SHORT: 11.879 Punkte und D BB20 SHORT: 11.997 Punkte mit einem Tief bei 11.869,50 Punkten.

In der heutigen TA-Rating-Betrachtung hat sich die Lage an den internationalen Aktienmärkten entspannt.

Die US-Indizes und der Nikkei sind in den Einzelratings bereits auf "Long" gesprungen. Diese frischen Kaufsignale sind vor allem durch die umgeschlagene Trendsituation in den kurzfristigen Zeitebenen entstanden. In Summe bleibt die Gesamtbewertung der großen Aktienindizes mit 65 von 105 Punkten noch im neutralen Bereich.

Bestätigt werden muss also der Versuch eines Aufwärtstrends noch durch Kaufsignale in den Tagescharts. Ansonsten bleibt es nur eine Gegenbewegung, oder anders gesagt erstmal eine Korrektur der Korrektur.

Viele Grüße
Jakob Penndorf

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Über den Experten

Jakob Penndorf
Jakob Penndorf

Jakob Penndorf teilt seit 2015 seine Expertise als Finanz- und Tradingexperte auf GodmodeTrader und Guidants, den Finanzportalen der BörseGo AG. Er startete seine Karriere als Börsenhändler und Analyst bei einer Wertpapierhandelsbank, war Berater und Fondsmanager für Asset Manager in Frankfurt am Main und Gründer eines Finanztechnologie-Unternehmens in Berlin. Jakob Penndorf hat zahlreiche Lehrgänge absolviert, u.a. ist er akkreditierter Berater der namhaften Investmentgesellschaft Dimensional Funds Advisors (DFA) aus den USA, deren Vorstand und Verwaltungsrat führende Finanzforscher wie Kenneth French, Roger Ibbotson oder Eugene Fama angehören. Jakob Penndorf veröffentlichte zahlreiche Fachartikel über Börsenstrategien, Anlegerverhalten und technische Handelssysteme. Er trainiert Unternehmer, Börsenhändler und Investoren im Umgang mit Risiken an den Finanzmärkten.

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