Kommentar
15:15 Uhr, 28.06.2018

TecDax – Deutsche Technologiebranche überzeugt durch hohe Renditen

Die amerikanische Technologiebranche erfreut sich einer hohen Beliebtheit. Deutsche Unternehmen wie Xing, Wirecard oder Nemetschek treiben jedoch auch in Deutschland die Renditen des Industriesektors. Der TecDAX performt nur knapp unter dem Nasdaq-100!

Erwähnte Instrumente

  • Nasdaq-100
    ISIN: US6311011026Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (Nasdaq)
  • SDAX
    ISIN: DE0009653386Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Der TecDAX

Der deutsche Technologieindex beinhaltet derzeit die 30 größten Technologieunternehmen nach Marktkapitalisierung und Börsenumsatz, die nicht bereits im DAX gelistet sind. Die Gewichtung unterliegt hierbei einer Kappungsgrenze von 10 %. Der Index wird rund alle sechs Monate überprüft und im März und im September werden die enthaltenen Aktien gegebenenfalls neu gewichtet und angepasst.

Top 10 Positionen

Name

ISIN

Marktkapitalisierung

Gewichtung

Wirecard

DE0007472060 17.855 Mio. EUR

10,3 %

Quiagen

NL0012169213 6.973 Mio. EUR

10,2 %

United Internet

DE0005089031 10.353 Mio. EUR

9,1 %

Siemens Healthineers

DE000SHL1006 35.440 Mio. EUR

8,2 %

Sartorius

DE0007165631 4.747 Mio. EUR

6,7 %

Morphosys

DE0006632003 3.305 Mio. EUR

5 %

Freenet

DE000A0Z2ZZ5 2.939 Mio. EUR

4,5 %

Siltronic

DE000WAF3001 3.755 Mio. EUR

4 %

Drillisch

DE0005545503 9.192 Mio. EUR

3,8 %

Telefonica Deutschland

DE000A1J5RX9 10.253 Mio. EUR

3,4 %

Der TecDAX wurde 2003 gegründet und löste den umstrittenen Nemax-50 ab, welcher durch den Zusammenbruch des Neuen Marktes, Insidergeschäften und Bilanzfälschungen in Verruf geraten war. Alle Werte im TecDAX müssen im „Prime Standard“ der Deutschen Börse gelistet sein und unterliegen somit internationale Transparenzanforderungen.

Den TecDAX gibt es sowohl als Performanceindex (ISIN: DE0007203275) als auch als Kursindex (ISIN: DE0007203283).

Starke Performance der deutschen Technologiebranche

Der Technologiesektor besticht bereits seit Jahren durch eine hohe Performance.


Lesen Sie mehr hierzu in folgender Analyse: ETF auf Nasdaq-100 mit Megaperformance


Vergleich: TecDAX, DAX, MDAX und SDAX
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Die FAANG-Aktien genießen einen gewissen Elite-Status in der Technologiebranche, was sich in den Aktienkursen dieser Unternehmen widerspiegelt. Innerhalb der letzten 5 Jahre konnten die Aktien dieser Unternehmen Renditen in Höhe von 700 % (Facebook), 450 % (Amazon), 200 % (Apple), 1100 % (Netflix) und 150 % (Google) erzielen. Doch gerade die Papiere kleiner und mittelständischer deutsche Technologieunternehmen schafften es im selben Zeitraum, ebenfalls sehr hohe Gewinne erzielen. Die Xing-Aktie konnte Renditen in Höhe von 450 % erwirtschaften, Wirecard in Höhe von 550 %, Cancom in Höhe von 400 % und Nemetschek sogar Renditen in Höhe von 800 %.

Dies spiegelt sich auch im Performancevergleich des TecDAX mit dem Nasdaq-100 wider. Der deutsche Technologieindex kann mit dem amerikanischen Pendant durchaus mithalten.

Vergleich: TecDAX, Nasdaq100
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Diversifizierung

Die vergleichsweise höhere Performance des TecDAX ist jedoch wie immer gepaart mit einer höheren Risikoexposition. Der TecDax beinhaltet zumindest derzeit nur kleine und mittelständische Unternehmen, deren Anteilsscheine zwar hohen Renditen generieren, jedoch auch riskanter sind.

Der TecDAX investiert gezielt in verschiedene Marktsegmente der Technologiebranche, um das Risiko seitens einzelner Sektoren zu reduzieren. Der Index beinhaltet Unternehmen aus den Bereichen Pharma, Biotech und Gesundheitswesen, sowie Industriegüter, Dienstleistungen, IT und der Telekommunikationsbranche.


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Die Mischung aus defensiven und konjunkturabhängigen Branchen geben dem durchaus volatilen TecDAX zusätzlich Stabilität im Hinblick auf konjunkturelle Entwicklungen.

Reform

Im September dieses Jahres tritt nach der halbjährlichen Index-Überprüfung am 24.09.2018 eine Reform der Aktienindizes MDax, SDAX und TecDAX in Kraft. Der TecDAX beinhaltet dann nach wie vor die 30 größten Technologieunternehmen, jedoch unabhängig von einer Parallelnotierung in anderen DAX-Indizes. Damit hebt die Deutsche Börse die bisher herrschende Trennung zwischen klassischen Industrieunternehmen und reinen Technologiewerten auf.

Einerseits ermöglicht dies eine genauere Abbildung der deutschen Technologiebranche, da die größten deutschen Techwerte, welche derzeit nur im DAX notiert sind, nun auch im TecDax abgebildet werden. Andererseits führt die Aufnahme von Schwergewichten aufgrund der Gewichtung nach Marktkapitalisierung und Börsenumsatz zu einem erhöhten Konzentrationsrisiko seitens einiger weniger Unternehmen.

Die Deutsche Börse hat vergangene Woche Schattenindizes bekannt gegeben, welche einen ersten Eindruck der reformierten Indizes vermitteln sollen. Die Zusammensetzung ist jedoch nur vorläufig. Den TecDax30 Schattenindex finden Sie unter folgender ISIN: DE000A0Z3NG9.

ETFs auf den TecDAX

Der iShares TecDAX UCITS ETF (DE) (Ticker: EXS2 /ISIN: DE0005933972) ist ein thesaurierender ETF, der den Performanceindex abbildet. Der ETF hat eine Gesamtkostenquote von 0,51 % und ist vergleichsweise groß mit einem verwalteten Fondsvermögen von über 900 Mio. EUR. Er repliziert den Index physisch. Die Wertentwicklung des Index wird hierbei durch eine Inhaberschuldverschreibung nachgebildet, welche mit Edelmetallbeständen besichert ist.

Als Alternative kann man seit 2016 auch den ComStage 1 TecDAX UCITS ETF (Ticker: ETF908, ISIN DE000ETF9082) kaufen, ein ausschüttender ETF auf den Kursindex. Der Fonds ist vergleichsweise klein mit einem verwalteten Fondsvermögen von rund 70 Mio. EUR, ist aber mit jährlichen Verwaltungsgebühren in Höhe von 0,4 % auch günstiger. Der ETF repliziert den Index physisch durch vollständige Replikation, das heißt er hält die Indexbestandteile in seinem Portfolio.


Ihnen ist eine Investition in einen reinen TecDAX ETF zu riskant? Dann könnte der Germany Mittelstand & MidCap ETF eine interessante Alternative für Sie sein: Ein ETF der sowohl Unternehmen aus dem TecDAX, dem MDAX und dem SDAX abbildet.


Fazit:

Der Technologiesektor boomt und wird wohl auf lange Sicht der dominierende Wirtschaftssektor bleiben. Übertreibungsphasen und bemerkenswerte Ausschläge kommen mit schöner Unregelmäßigkeit vor. In Summe performte die Branche in den vergangenen 10 Jahren deutlich besser als der Gesamtmarkt. Der Nasdaq-100 wird gerne als Benchmark für die Technologiebranche betrachtet. Der deutsche Technologiesektor steht dem amerikanischen Markt im Hinblick auf die Performance jedoch nicht groß nach. Eine Investition in den TecDAX könnte für Investoren eine starke Alternative zum Nasdaq darstellen oder als Parallelinvestition interessant sein, um von der Ertragsstärke beider Technologiebranchen zu profitieren.

Im Hinblick auf langfristiges Value Investment halte ich eine Investition in einen TecDAX ETF für ein interessantes, langfristiges Investment, das hervorragend in meine Kategorie 1: ETFs passt. Durch eine Investition in einen ETF auf den TecDAX können Sie von der Performance der deutschen Technologiebranche profitieren, ohne den Zeitaufwand für die Selektion einzelner Aktien auf sich nehmen zu müssen. Die ETFs sind zwar vergleichsweise riskant, ermöglichen jedoch auch überdurchschnittlich hohe Renditen.


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Bitte beachten Sie: Der Handel mit Derivaten ist mit einem erheblichen Risiko verbunden und kann unter Umständen zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals oder sogar zu einer Nachschusspflicht führen.

Transparenzhinweis: Die im Artikel vorgestellten Derivate werden durch die Redaktion ausgesucht. Wir arbeiten aber mit ausgewählten Emittenten zusammen, die mit der stock3 AG in einer Geschäftsbeziehung stehen.

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Über den Experten

Lisa Giering
Lisa Giering
Expertin für Vermögensaufbau

Lisa Giering studierte Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Finance. Ihre Leidenschaft für die Börse wurde bereits zu Schulzeiten geweckt und sie begann schon mit 16 Jahren in den internationalen Finanzmarkt zu investieren. Ihr Schwerpunkt liegt auf ETFs und Aktien, mit dem Ziel des mittel- bis langfristigen Vermögensaufbaus. Im Laufe ihres Studiums vertiefte sie ihr Wissen auch in anderen Bereichen der Finanzmärkte, unter anderem durch die Ausbildung zum „Zertifizierten Börsenhändler Derivate“ der Eurex. Neben ihren Muttersprachen Deutsch und Französisch spricht sie auch fließend Englisch und Chinesisch. Der Grundstein hierfür war ihr internationales Aufwachsen in Brüssel und Peking.

Mehr über Lisa Giering
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