Fundamentale Nachricht
09:52 Uhr, 29.08.2022

Tankrabatt läuft aus: Wird es jetzt so richtig teuer an den Zapfsäulen?

Die Preise könnten nach dem Ende des Rabatts am 1. September rechnerisch um etwa 35 Cent für Benzin und 17 Cent für Diesel. Steffen Bock, Geschäftsführer des Verbraucherinformationsdienstes Clever Tanken, rechnet sogar noch mit zusätzlichen Steigerungen:

Erwähnte Instrumente

  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 100,899 $ (JFD Brokers) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Die Autofahrer konnten sich drei Monate an sinkenden bzw. stabilen Benzinpreisen erfreuen. Diesel sank im Sommerzeitraum im bundesweiten Schnitt temporär unter die Marke von 1,70 Euro je Liter, Benzin war nochmals günstiger. Doch der Sommer neigt sich dem Ende, so auch der von der Regierung kurzerhand eingeführte Tankrabatt und die Preise steigen schon jetzt wieder deutlich an den Zapfsäulen. Grund für den Anstieg sei vermutlich eine höhere Nachfrage mit Blick auf einen drohenden Preissprung in dieser Woche, hieß es vom ADAC

Die Preise könnten nach dem Ende des Rabatts am 1. September rechnerisch um etwa 35 Cent für Benzin und 17 Cent für Diesel. Steffen Bock, Geschäftsführer des Verbraucherinformationsdienstes Clever Tanken, rechnet sogar noch mit zusätzlichen Steigerungen: „Der Wegfall des Tankrabatts, die gestiegenen Großhandelspreise, knappe Raffinerie-Kapazitäten und dazu noch Schwierigkeiten in der Binnenschifffahrt werden die Preise im September stark ansteigen lassen.“

Der ADAC selbst rechnet zunächst nicht mit einem sprunghaften Anstieg, weil auch Tankstellenbetreiber durch den Rabatt günstiger einkaufen. Deshalb sei davon auszugehen, dass sie ihre Treibstofftanks vor dem 1. September noch auffüllen und Benzin sowie Diesel zunächst weiter vergünstigt abgeben, um sich Wettbewerbsvorteile zu verschaffen. Kartellamts-Präsident Andreas Mundt sagte nach Angaben der „Bild am Sonntag“, man werde „ganz genau hinsehen, was passiert, wenn die Steuerermäßigung zum 1. September wegfällt".

Eine gänzlich andere Meinung vertritt Hans-Joachim Rühlemann, Vorstandsvorsitzender des Verbandes des Garagen- und Tankstellengewerbes Nord-Ost, in der "Bild am Sonntag“. Er geht fest davon aus, die Preise um Punkt Mitternacht auf Donnerstag in die Höhe springen. „Bei Einführung des Tankrabatts haben die Tankstellen recht bald den Sprit, den sie noch zu teureren Preisen eingekauft haben, günstiger verkaufen müssen", sagte Rühlemann. „Diese Verluste werden sie jetzt ausgleichen, indem sie den günstiger eingekauften Sprit zu normalen Preisen verkaufen."

Zuletzt hat sich auch Rohöl wieder verteuert hat. Gründe: Zuletzt kam es zu einem deutlichen Rückgang der US-Rohöllagerbestände, was eine hohe Nachfrage impliziert. Zudem könnte sich nach Aussagen des saudi-arabischen Ölministers die OPEC+ gezwungen sehen, die Produktion zu drosseln, um „einen volatilen Markt zu stabilisieren“. Marktbeobachter sehen hier eine Reaktion auf eine mögliche Abschwächung oder gar Aufhebung von Sanktionen gegenüber iranischen Erdölexporten. Und schließlich sollen die kasachischen Ölexporte für Monate gedrosselt werden. Grund dafür sollen technische Probleme an einem Ölterminal am Schwarzen Meer sein. Dies alles deutet laut Experten darauf hin, dass die Ölpreise bis auf Weiteres nicht wieder nachgeben sollten.

Brent Crude Öl
Statischer Chart
Live-Chart
Chart in stock3 Terminal öffnen
  • ()
    JFD Brokers

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

Mehr Experten