Kommentar
10:24 Uhr, 09.04.2020

Tabubruch: Bank of England finanziert Staatsausgaben direkt durch die Notenpresse

Im Zuge der Coronakrise gibt es den nächsten geldpolitischen Tabubruch: Die Bank of England teilte am Donnerstag mit, Staatsausgaben vorübergehend direkt durch die Notenpresse zu finanzieren.

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Regierungen finanzieren ihre Staatsausgaben in der Regel durch Steuereinnahmen oder indem sie Schulden am Kapitalmarkt aufnehmen. Aber es gibt noch einen dritten Weg: Staaten können sich theoretisch das benötigte Geld auch einfach selbst drucken bzw. von ihrer Notenbank besorgen (die unendlich Geld "drucken" kann). Dieser Weg ist natürlich gefährlich: Machen Staaten übermäßig von der Finanzierung durch die Notenpresse Gebrauch, so riskieren sie einen Vertrauensverlust in die eigene Währung und eine mögliche Hyperinflation, sofern die Bürger erkennen, dass es sich bei den Banknoten um nichts weiter als bunt bedrucktes Papier handelt, dem keinerlei innerer Wert zukommt.

Wegen der damit verbundenen Risiken haben Notenbanken und Regierungen die Staatsausgaben in den vergangenen Jahrzehnten kaum direkt über die Notenpresse finanziert. Doch die Bank of England hat am Donnerstag angekündigt, genau dies im Zuge der Coronakrise tun zu wollen. Dazu soll die sogenannte "Ways and Means (W&M) facility", mit der eine direkte Staatsfinanzierung schon bisher möglich war, verstärkt genutzt werden.

"Das Finanzministerium und die Bank of England haben sich darauf verständigt, die Nutzung der 'Ways and Means (W&M) facility' vorübergehend auszuweiten", teilte die Bank of England am Donnerstag mit. "Als vorübergehende Maßnahme wird dies der Regierung kurzfristig eine zusätzliche Liquiditätsquelle bieten, falls dies erforderlich ist, um ihre Cashflows zu glätten und das ordnungsgemäße Funktionieren der Märkte während der Zeit der Unterbrechung durch Covid-19 zu unterstützen", heißt es in dem Statement.

Die Kapitalmärkte würden weiter als primäre Finanzierungsquelle genutzt und die zusätzlichen Ausgaben durch die Coronakrise würden vollständig durch die normale Schuldenaufnahme ausgeglichen, erläuterte die Bank of England. Jede Nutzung der "Ways and Means (W&M) facility" werde "vorübergehend und kurzzeitig" erfolgen, so die Bank of England. Ziel sei neben der Glättung der Cashflows der Regierung auch eine Minimierung des Einflusses auf die Märkte für britische Staatsanleihen und das Pfund Sterling.

Die "Ways and Means (W&M) facility" funktioniert als eine Art unbegrenzter Überziehungskredit der Regierung bei der Notenbank. Jegliche Überziehung werde so bald wie möglich vor dem Jahresende ausgeglichen, erläuterte die Bank of England.

Eine indirekte Finanzierung der Staatsausgaben durch die Notenpresse ist in den vergangenen Jahren bereits durch die Anleihenkäufe der Notenbanken zum Standard geworden. So sind die Notenbanken in vielen Ländern inzwischen der größte Gläubiger des jeweiligen Staates. Im Rahmen der üblichen Anleihenkaufprogramme kauft die Notenbank Staatsanleihen, also Schuldscheine der Regierung, auf dem sogenannten Sekundärmarkt auf. Der nun von der Bank of England und dem britischen Finanzministerium eingeschlagene Weg bedeutet hingegen, dass die Regierung ihre Ausgaben unter Umgehung der Kapitalmärkte direkt durch die Nutzung einer Art Überziehungskredit bei der Notenbank finanzieren kann. Prinzipiell sind damit den Staatsausgaben der Regierung keinerlei Grenzen gesetzt. Im vorliegenden Fall sollen die Ausgaben der Regierung jedoch jeweils vor dem Jahresende wieder ausgeglichen werden.


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  • While E. Coyote
    While E. Coyote

    Coyote 1: 0 Ándere

    09:01 Uhr, 14.04.2020
  • Elch14
    Elch14

    die macht der in 2 Tagen

    01:26 Uhr, 10.04.2020
  • Tudor
    Tudor

    Ey Leute, das könnt ihr nicht machen!! Hier so einfach abhauen! Ich bin fast nur wegen eurer Kommentare hier! 😭

    01:18 Uhr, 10.04.2020
  • trend-x
    trend-x

    jetztet aber Eierabend. CU. Bleibt gesund!

    Und short 😆

    22:05 Uhr, 09.04.2020
  • trend-x
    trend-x

    Nasdaq 18 % unter ATH 😱

    22:04 Uhr, 09.04.2020
    1 Antwort anzeigen
  • trend-x
    trend-x

    Hasta la Virus

    22:00 Uhr, 09.04.2020
    1 Antwort anzeigen
  • Bären_Karle_
    Bären_Karle_

    sodele...guud nait...at all....falls am montag schon pro....es war mir eine ehre...coyote für uns kein problem...müssen dem trend mal ne einladung schicken...fürs hinterzimmer....si ju

    21:54 Uhr, 09.04.2020
    2 Antworten anzeigen
  • Bären_Karle_
    Bären_Karle_

    Alle OPEC-Plus-Mitglieder haben sich angeblich auf eine Förderkürzung geeinigt. Unbestätigt.
    Quelle: Guidants News https://news.guidants.com

    21:45 Uhr, 09.04.2020
    1 Antwort anzeigen
  • trend-x
    trend-x

    nehme mal einen Dax Short bei 701 mit ins Osterkörbchen

    21:42 Uhr, 09.04.2020
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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