SYNLAB – Wie sollten Anleger jetzt handeln?
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Erwähnte Instrumente
- SYNLAB AG INH O.N.Kursstand: 9,485 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der VeröffentlichungVerkaufenKaufen
- SYNLAB AG INH O.N. - WKN: A2TSL7 - ISIN: DE000A2TSL71 - Kurs: 9,485 € (XETRA)
Auf dieses mögliche Szenario habe ich bereits in meinem letzten Artikel hingewiesen. Die Großaktionäre halten das aktuelle Kursniveau für höchst attraktiv. Das hat mehrere Gründe. Der heute vorgelegte Geschäftsbericht hat, was den Ausblick betrifft, zunächst aber keine Überraschungen zu bieten.
Warum ist Synlab so spannend für Private Equity?
Private Equity-Investoren wie Cinven lieben es, in Unternehmen zu investieren, welche gut planbare Cashflows haben und stetig wachsen. Sie können diesen Unternehmen viel Fremdkapital auflasten und den Deal so finanzieren. Cinven brachte Synlab erst 2021 zum Preis von 18 EUR an die Börse. Jetzt plant der Investor mit einem indikativen Angebot von 10 EUR schon wieder den Rückzug.
Ein durchaus geschickter Schachzug. Synlab hatte während der Pandemie sehr viel Geld verdient mit den Covid-Tests. Die Nettoverschuldung wurde so spielend leicht abgebaut und die Bilanz ist heute viel solider als zum Zeitpunkt des Börsengangs. Gleichzeitig straft die Börse Synlab genau dafür heute auch ab. Denn die Sonderkonjunktur endete jäh. 2023 wird ein Übergangsjahr und die Gewinnniveaus von 2021 wird das Unternehmen wohl erst in vielen Jahren wiedersehen.
Der Ausblick auf das Jahr 2023 fällt mit einem auf 2,7 Mrd. EUR rückläufigen Umsatz und einer bereinigten EBITDA-Marge von 16 bis 18 Prozent sehr trübe aus. Das bereinigte Ergebnis dürfte von 1,54 EUR pro Aktie auf 0,65 EUR rückläufig sein. Im Jahr 2021 lag dieses sogar noch bei 3,14 EUR pro Aktie.
Im Anschluss rechnet Synlab aber mit einer Stabilisierung und einer Steigerung der bereinigten EBITDA-Marge von 0,5 Prozent in den Jahren 2024 und 2025. Langfristig plant Synlab sogar mit 23 Prozent EBITDA-Marge. Bis zum Jahr 2025 erscheint es gut möglich, dass Synlab die Umsätze wieder auf über 3 Mrd. EUR steigert und dann ein Ergebnis von ca. 1 EUR pro Aktie auf bereinigter Basis erzielt.
Cinven würde mit einem Angebot von 10 EUR pro Aktie also gerade einmal ein KGV von rund 10 auf den Tisch legen. Branchenkollege Eurofins wird mit einem KGV von rund 16 bewertet. Die stabilisierte Bilanz würde zudem wieder mehr Spielraum für kreditfinanziertes Wachstum schaffen und ein erneutes IPO in 3 bis 5 Jahren.
Fazit: Cinven geht es clever an. In einer Sonderkonjunktur wurde Synlab an die Börse gebracht und Anleger rissen sich förmlich um die Aktien. Jetzt, da diese Sonderkonjunktur beendet ist und die Börse Synlab „hasst“, zeigt man sich „großzügig“ und will die Aktie günstig zurückkaufen. Neben dem IPO-Erlös hat Synlab zwischenzeitlich auch rund 1 Mrd. EUR freien Cashflow erwirtschaftet. Ein Angebot von mindestens 12 EUR wäre m. E. angebracht. Anleger warten ab, wie Cinven handelt. Wer die Tiefs hingegen gut erwischt hat, der kann auch kurzfristige Gewinne mitnehmen.
Jahr | 2022 | 2023e* | 2024e* |
Umsatz in Mrd. EUR | 3,25 | 2,73 | 2,87 |
Ergebnis je Aktie in EUR | 1,54 | 0,65 | 0,79 |
KGV | 6 | 15 | 12 |
Dividende je Aktie in EUR | 0,33 | 0,25 | 0,40 |
Dividendenrendite | 3,48 % | 2,64 % | 4,22 % |
*e = erwartet, Berechnungen basieren bei |
Der Autor hält Aktien von Synlab.
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