Südkorea und die Turbulenzen des Welthandels
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Seoul (Godmode-Trader.de) - Südkoreas Gasimporte sind in den ersten 20 Tagen des März wertmäßig um 114,3 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres gestiegen, wie Zolldaten am Montag zeigten. Der Anstieg im gesamten Februar belief sich auf lediglich 13 Prozent. Die Einfuhren von Rohöl stiegen im März zudem um 57,8 Prozent und die von Kohle um 68,7 Prozent. Der rasante Zuwachs zeigt, wie stark sich Energie seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine verteuert hat.
Doch die Zahlen weisen auch auf einen Wettlauf der Länder um die Energieversorgung hin. Für ein vom Handel abhängiges Land wie Südkorea ist es von entscheidender Bedeutung, die Energiekosten im Zaum zu halten, um einen Handelsüberschuss zu erzielen und die Währung zu stützen, damit das Interesse und das Engagement der Investoren erhalten bleiben.
Insgesamt laufen die Exporte Südkoreas zufriedenstellend. Die Verkäufe von Halbleitern stiegen um 30,8 Prozent, und die Ausfuhren von Computern nahmen um 63,6 Prozent zu. Die Technologie war schon immer eine Stärke des Landes. So konnten auch Phasen der weltweiten wirtschaftlichen Turbulenzen überbrückt werden.
Die Angaben zu den Importen werfen jedoch Fragen zur langfristigen globalen Nachfrage auf. Die koreanischen Einfuhren von Ausrüstungen für die Chipherstellung aus dem Ausland gingen um 31,9 Prozent zurück, während die Automobilimporte um 31,2 Prozent abnahmen. Die Einfuhren von Maschinen fielen um 9,6 Prozent.
Das südkoreanische Zollamt hat keine vollständige Aufschlüsselung der vorläufigen Handelsdaten für März vorgelegt. Aber aussagekräftig sind die Daten allemal: Alles, was Energie erzeugt, wird immer beliebter, alles, was Energie verbraucht, hingegen weniger.
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