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11:20 Uhr, 24.10.2014

Stuft S&P Russland auf Ramschniveau ab?

Die Sanktionen gegen Russland treffen die Wirtschaft zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Geringes Wachstum, hohe Inflation und Kapitalflucht verschärfen die Lage, die von einem massiven Reformstau gezeichnet ist. Nun erwägt S&P das Land neu zu bewerten.

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New York (BoerseGo.de) - Die Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) erwägt eine Veränderung von Russlands Rating. Derzeit wird das von Sanktionen des Westens gebeutelte Land mit „BBB-“ bewertet, das ist das niedrigste Investment-Grade-Rating.

Russland hat mit vielen Problemen zu kämpfen: So ist beispielsweise die Wachstumsrate von 2 Prozent im vierten Quartal 2013 auf 0,9 Prozent im ersten Quartal 2014 und auf 0,8 Prozent im zweiten Quartal zurückgewichen. Die niedrigen Ölpreise mindern die Staatseinnahmen, die Abwertung des Rubels gegenüber dem US-Dollar hat die Inflation im September auf 8 Prozent nach oben getrieben, und die Kapitalmarkttüren sind für viele der größten russischen Banken und Industrieunternehmen aufgrund der Sanktionen des Westens und der Kapitalabflüsse geschlossen. Die Hinwendung zum chinesischen Markt kann die Folgen der westlichen Sanktionen nicht alleine auffangen, denn neue Sanktionen wichtiger Handelspartner lassen Russland in die Isolation driften. Auch der bisher kaum davon berührte Rohstoffexport bekommt erste Folgen durch aufgekündigte Kooperationen zu spüren.

Diese negativen Entwicklungen werden von Russlands Devisenreserven von 454 Milliarden Dollar (Stand vom 7. Oktober) und des niedrigen Verhältnisses von Auslandsschulden (öffentlich und privat) zum Bruttoinlandsprodukt von 35,3 Prozent gemindert. Eine Herabstufung könnte Druck auf Russlands Auslandswerte ausüben.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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