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14:30 Uhr, 31.03.2021

Studie: Traditionellen Energiekonzernen geht das Licht aus - Cleantech immer gefragter

Der kollektive Börsenwert von Öl- Gas- und Kohleunternehmen ist in den letzten zehn Jahren laut einer aktuellen Untersuchung um 123 Mrd. US-Dollar gesunken und hat sich damit um 52 % schlechter entwickelt als ein wichtiger Weltaktienindex.

London (Godmode-Trader.de) - Die Londoner Initiative Carbon Tracker wies erstmals im Jahr 2011 auf die Risiken von „stranded assets“ für Anteilseigner traditioneller Energiekonzern hin. Seitdem haben globale Produzenten fossiler Brennstoffe, Energieversorger, Pipeline-Betreiber und Dienstleistungsunternehmen im Öl-, Gas- und Kohlesektor Anteile im Wert von insgesamt 640 Mrd. Dollar an globale Investoren verkauft. Die Autoren der Studie werteten für ihre Untersuchung 2.360 Wertpapier-Transaktionen bei knapp 450 Investmentbanken aus.

Laut Carbon Tracker haben die Anleger mit diesen Aktienemissionen der traditionellen Energieunternehmen zwischen 2012 und 2020 weltweit 123 Mrd. Dollar verloren und damit inmitten einer Hausse eine deutlich unterdurchschnittliche Performance gegenüber dem allgemeinen Aktienmarkt erzielt.

Im Gegensatz dazu haben sich laut der Studie Aktienemissionen von Stromversorgern, die sich hauptsächlich auf die Erzeugung erneuerbarer Energien konzentrieren, besser entwickelt als die Konkurrenz und der allgemeine Markt und einen Wertzuwachs von 111 Mrd. Dollar erzielt.

Bei den Börsengängen ist laut Carbon Tracker bereits eine Trendwende eingetreten. Demnach brachten IPOs im traditionellen Energiegeschäft im Jahr 2020 weltweit noch 10 Mrd. Dollar ein, im Bereich der Erneuerbaren Energien dagegen 11 Mrd. Dollar.

Die Carbon Tracker-Analysten haben fossile Brennstoffproduzenten analysiert - mit den Teilsektoren Öl & Gas, Öl- & Gasfelddienstleistungen, Pipelines und Kohlebergbau - und diese mit Stromversorgern und Unternehmen aus dem Bereich erneuerbare Energien/Cleantech sowie mit dem allgemeinen Aktienmarkt unter Verwendung des MSCI All Country World Index (ACWI) verglichen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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