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11:02 Uhr, 12.05.2011

Studie: Luft für die Aktienmärkte wird langsam dünn

Frankfurt (BoerseGo.de) – Ist der Zenit im Konjunkturzyklus bereits überschritten? Geht es nach den wichtigsten Geschäftsklimaindikatoren in den Industrieländern dürfte es wenig Zweifel daran geben. Sowohl der ISM-Manufacturing-Index in den USA als auch der ifo-Geschäftsklima-Index in Deutschland befinden sich zwar noch auf hohem Niveau, sind aber im April zum zweiten Mal in Folge gefallen.

Die Bank Sarasin hat in einer Studie analysiert, wie sich die Aktienmärkte nach dem Zenit im Zyklus entwickeln, insbesondere wenn der ISM-Index von einem hohen Niveau unter die Marke von 60 Punkten fällt. In der Analyse wurden alle ISM-Zyklen der letzten 60 Jahre berücksichtigt, in welchen der ISM-Index auf einem Niveau von über 60 Punkten war und danach für mindestens drei Monate unter dieses Niveau zurückfiel.

Im aktuellen Szenario der Bank Sarasin wird der ISM-Index in den nächsten Monaten unter das Niveau von 60 fallen. Für die Entwicklung der Aktienmärkte nach einem Rückgang des ISM-Index unter 60 Punkte ist entscheidend, ob die Wirtschaft in der Folge in eine Rezession abgleitet oder ob sie eine weiche Landung schafft. Ein Niveau von unter 50 Punkten deutet auf eine Kontraktion im verarbeitenden Gewerbe hin. Ein Niveau von unter 45 Punkten führt meist zu einer Rezession.

Die Luft für die Aktienmärkte wird langsam dünn und das Risiko einer Konsolidierung steigt, meint der Autor der Studie, Philipp E. Bärtschi, Chefstratege bei der Bank Sarasin & Cie. Die positiven Überraschungen der Berichtssaison zum ersten Quartal 2011 würden zwar kurzfristig noch Aufschub verleihen. „Frühere Analysen zeigen aber, dass das Rückschlagsrisiko für Aktien steigt, sobald der ISM-Zenit erreicht ist“, sagt Bärtschi. Selbst bei einem immer noch hohen ISM-Niveau und steigenden Gewinnen könnten die Aktienmärkte schon bald in eine Konsolidierungsphase treten. Falls die globale Wirtschaft aber nicht in eine Rezession abgleite, sei auf eine Sicht von sechs bis zwölf Monaten dann wieder mit einer positiven Rendite bei Aktien zu rechnen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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