Strengere Regulierung stärkt Alternative-Investment-Branche
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Frankfurt (BoerseGo.de) - Die Fondsgesellschaft Dexia Asset Management (Dexia AM) hat die Veränderungen in der Branche nach der Regulierungsflut der letzten Jahre analysiert. Fabrice Cuchet, Mitglied des Exekutivausschusses von Dexia AM und Leiter Alternatives Management, erklärt: „Regulatorische Anforderungen und Performanceziele in Einklang zu bringen, stellt alternative Manager in Frankreich immer vor eine große Herausforderung. Die alternativen Manager sind dieser Herausforderung gerecht geworden: Sie haben in einem veränderten regulatorischen Umfeld Mehrerträge erwirtschaftet und das Kapital der Investoren erhalten.“
Bereits 2009 trat Dexia AM eigenen Angaben zufolge für eine strengere Regulierung und mehr Transparenz ein. Nun erwartet das Unternehmen vorerst aber keine weiteren Auflagen. „Nach der Regulierungsflut der letzten Jahre befinden wir uns nun in der Umsetzungsphase. Dies betrifft sowohl die neue AIFM-Richtlinie für nicht UCITS-konforme Fonds als auch die neuen Clearing-Anforderungen für OTC-Derivate gemäß der EMIR-Verordnung“, sagt Cuchet. „Diese Phase ist nicht zu unterschätzen und erfordert von den Asset-Management-Gesellschaften umfangreiche Investitionen und strategische Entscheidungen.“
Nach Meinung von Dexia AM stärken die regulatorischen Veränderungen die Branche. Das zeigen bereits die neuen Rekordhochs beim Asset-under-Management sowie der kontinuierlich steigende Anteil der institutionellen Investoren mit derzeit 66 Prozent der Assets gegenüber 47 Prozent im Jahr 20071. Wie Fabrice Cuchet feststellt, hat sich auch das Angebot der Alternative-Investment-Branche verändert: „30 Prozent der Fonds können binnen weniger als einer Woche liquidiert werden. Im Jahr 2008 waren es noch 2 Prozent. Das Angebot ist außerdem diversifizierter geworden, wie der gesunkene Marktanteil der Long/Short-Strategien von 41 Prozent im Jahr 2008 auf 27 Prozent verdeutlicht.“
Zwischen 2008 und Juli 2012 bestimmten politische Unsicherheiten das Marktgeschehen und trotz der letztlich positiven Ergebnisse musste man oft zittern. Cuchet unterstreicht: „Seit 2002 gab es sechs Phasen, in denen der Weltaktienmarkt um jeweils über 10 Prozent gefallen ist. Fünf dieser Abschnitte verzeichneten wir zwischen 2008 und 2012. In solchen Situationen werden alternative Manager aktiv: Sie bauen Risiken ab, um das Kapital zu erhalten. Gleichzeitig verpassen sie aber logischerweise die darauf folgende, oft sehr schnelle Erholung risikobehafteter Wertpapiere.“ Fabrice Cuchet verweist auf einen weiteren Punkt: „Die systemischen Risiken sind seit der Intervention von Mario Draghi im Juli 2012 auf dem Rückzug und infolgedessen bestimmen wieder hauptsächlich die Fundamentaldaten die Märkte. Dies kommt dem überzeugungsbasierten und dem alternativen Management zugute.“
Trotzdem bleiben für Cuchet einige Dinge ungewiss, insbesondere das Timing, das Tempo und die Stärke des sich abzeichnenden Zinsanstiegs. „In der Vergangenheit waren ansteigende langfristige Zinsen positiv für alternative Investments. In den letzten 20 Jahren gab es acht Perioden, in denen die langfristigen amerikanischen Zinsen um über einen Prozentpunkt gestiegen sind, und jedes Mal haben sich die Hedgefonds sehr gut entwickelt“, beruhigt Fabrice Cuchet. Alternative Investmentfonds sind in Phasen erhöhter Zinsunsicherheit also für die Anleger sehr attraktiv.
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