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13:38 Uhr, 26.03.2018

Strafzölle: Südkorea einigt sich mit den USA - Japan schaut in die Röhre

Während die USA mit Südkorea eine Ausnahmeregelung in Sachen Strafzöllen vereinbarten, sind die Maßnahmen Washingtons für die japanische Regierung von Ministerpräsident Abe ein Schlag ins Gesicht.

Seoul/ Washington/ Tokio (Godmode-Trader.de) - Südkorea hat sich mit den USA auf eine dauerhafte Ausnahme bei Zollabgaben auf Stahlimporte geeinigt. Die beiden Länder verständigten sich auf eine Quote für Importe von südkoreanischem Stahl in die USA, teilte das Handelsministerium in Seoul mit. Künftig können demnach 2,68 Mio. Tonnen Stahl zollfrei in die USA geliefert werden. 2017 exportierte Südkorea 3,4 Mio. Tonnen Stahlprodukte nach Amerika. Im Gegenzug dürfen US-Autokonzerne nun mit 50.000 Fahrzeugen jährlich doppelt so viele Autos wie bisher nach Südkorea exportieren, die zwar US-Sicherheitsregeln, aber nicht unbedingt koreanischen Standards genügen. Ford Motor und General Motors exportieren im Jahr derzeit allerdings weniger als 10.000 Autos nach Südkorea.

Laut der Frankfurter Allgemeinen Zeitung sind die Zahlen „ein Beleg dafür, dass es weniger die Handelshemmnisse sind, die amerikanischen Autobauer in Südkorea bremsen, sondern wohl eher ein Angebot, dass den Geschmack der Koreaner nur bedingt trifft“. Autos der europäischen Autobauer und dabei vor allem der deutschen Hersteller seien in Korea mehr gefragt.

In der vergangenen Woche waren Schutzzölle der USA von 25 Prozent auf die Stahleinfuhr und von 10 Prozent auf die Einfuhr von Aluminium in Kraft getreten. US-Präsident Donald Trump hatte Kanada und Mexiko, der EU, Australien und Südkorea eine zeitweise Ausnahme von den Schutzzöllen zugestanden.

Während die USA nun u. a. mit Südkorea eine Ausnahmeregelung fanden, schaut Japan in die Röhre. Für die Regierung von Ministerpräsident Shinzo Abe ist Trumps Entscheidung, Japan Strafzölle aufzubrummen, ein Schlag ins Gesicht. Die Regierung in Tokio schwieg sich zuletzt dennoch darüber aus, warum man keinen Sonderstatus erlangt habe. Gemessen nur am Warenhandel, hat Japan nach China und Mexiko aber den drittgrößten Handelsbilanzüberschuss mit Amerika, was für Trump ein Unding ist. Der japanische Handelsminister Hiroshige Seko sagte, die (Zoll-)Maßnahme der Regierung in Washington sei „extrem bedauerlich“. Er fügte hinzu, dass die Gespräch mit den Vereinigten Staaten weitergingen. Seko setzte auch Hoffnungen darauf, dass Japan noch sektorale Ausnahmen erlangen könne. Japan steuert ca. 5 Prozent zum amerikanischen Stahlimport bei.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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