Strafzölle: Südkorea einigt sich mit den USA - Japan schaut in die Röhre
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Seoul/ Washington/ Tokio (Godmode-Trader.de) - Südkorea hat sich mit den USA auf eine dauerhafte Ausnahme bei Zollabgaben auf Stahlimporte geeinigt. Die beiden Länder verständigten sich auf eine Quote für Importe von südkoreanischem Stahl in die USA, teilte das Handelsministerium in Seoul mit. Künftig können demnach 2,68 Mio. Tonnen Stahl zollfrei in die USA geliefert werden. 2017 exportierte Südkorea 3,4 Mio. Tonnen Stahlprodukte nach Amerika. Im Gegenzug dürfen US-Autokonzerne nun mit 50.000 Fahrzeugen jährlich doppelt so viele Autos wie bisher nach Südkorea exportieren, die zwar US-Sicherheitsregeln, aber nicht unbedingt koreanischen Standards genügen. Ford Motor und General Motors exportieren im Jahr derzeit allerdings weniger als 10.000 Autos nach Südkorea.
Laut der Frankfurter Allgemeinen Zeitung sind die Zahlen „ein Beleg dafür, dass es weniger die Handelshemmnisse sind, die amerikanischen Autobauer in Südkorea bremsen, sondern wohl eher ein Angebot, dass den Geschmack der Koreaner nur bedingt trifft“. Autos der europäischen Autobauer und dabei vor allem der deutschen Hersteller seien in Korea mehr gefragt.
In der vergangenen Woche waren Schutzzölle der USA von 25 Prozent auf die Stahleinfuhr und von 10 Prozent auf die Einfuhr von Aluminium in Kraft getreten. US-Präsident Donald Trump hatte Kanada und Mexiko, der EU, Australien und Südkorea eine zeitweise Ausnahme von den Schutzzöllen zugestanden.
Während die USA nun u. a. mit Südkorea eine Ausnahmeregelung fanden, schaut Japan in die Röhre. Für die Regierung von Ministerpräsident Shinzo Abe ist Trumps Entscheidung, Japan Strafzölle aufzubrummen, ein Schlag ins Gesicht. Die Regierung in Tokio schwieg sich zuletzt dennoch darüber aus, warum man keinen Sonderstatus erlangt habe. Gemessen nur am Warenhandel, hat Japan nach China und Mexiko aber den drittgrößten Handelsbilanzüberschuss mit Amerika, was für Trump ein Unding ist. Der japanische Handelsminister Hiroshige Seko sagte, die (Zoll-)Maßnahme der Regierung in Washington sei „extrem bedauerlich“. Er fügte hinzu, dass die Gespräch mit den Vereinigten Staaten weitergingen. Seko setzte auch Hoffnungen darauf, dass Japan noch sektorale Ausnahmen erlangen könne. Japan steuert ca. 5 Prozent zum amerikanischen Stahlimport bei.
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