Stimmungskiller ifo-Geschäftsklimaindex - Erneuter Tiefschlag zur Unzeit
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Erwähnte Instrumente
DAX
Am Aktienmarkt gab der Banken-Stresstest nur vorübergehend Schwung. In Deutschland verfügen alle großen Banken über ausreichend Kapital, um auch schweren Krisen zu trotzen, wie die Bankenaufseher der EZB am Sonntag mitteilten. Für Trübsal sorgte am Vormittag der ifo-Geschäftsklimaindex, der im Oktober erneut nachgab. Der Dax gibt zur Stunde nach ordentlichem Start in den Handel um 0,45 % nach und kämpft aktuell mit der 8.950-Punkte-Marke.
Charttechnik
Am 50iger Retracement der letzten großen Verkaufswelle schalten sich heute die Verkäufer wieder ein und drückten den DAX bisher auf ein Tief bei 8.906 Punkten. Auf dieser kleinen Unterstützung versuchen die Käufer ein Comeback. Steigt der Kurs schnell über 8.965 Punkte an, könnten Gewinne in Richtung von 9.010 Punkte folgen. Aktuell besteht auf Stundenebene jedoch die Gefahr eines Doppelhochs, so dass weitere Rückschläge und neue Tiefs im Tagesverlauf eingeplant werden müssen.
Thema des Tages
Die Stimmung der deutschen Unternehmen hat sich im Oktober erneut verschlechtert. Mit dem bereits sechsten Rückgang in Folge gibt der ifo-Geschäftsklimaindex von 104,7 auf 103,2 Punkte nach und enttäuschte damit die Markterwartung von 104,5 Zählern deutlich.
Einmal mehr sind es sowohl die schwächere Lageeinschätzung als auch getrübte Geschäftserwartungen, die auf dem Gesamtindex lasten. Die aktuelle Situation wird mit 108,4 Punkten so schwach wie zuletzt im Frühjahr 2013 eingestuft. Die Erwartungskomponente mit Sicht auf sechs Monate sinkt gar mit 98,3 Punkten auf den niedrigsten Wert seit fast zwei Jahren.
Auch in den einzelnen Wirtschaftsbereichen hielt der Abwärtstrend mehrheitlich an. Besonders deutlich ist dieser im Falle des Verarbeitenden Gewerbes, wo sich die Stimmung zum sechsten Mal in Folge eintrübte. Der Abwärtstrend der Unternehmen in Einzelhandel hielt auch im Oktober an und der Index verringerte sich von -2,1 auf -4,6 Punkte. Auch im Bausektor hatte der Abwärtstrend weiterhin Bestand, allerdings verlangsamte er sich. Der entsprechende Index gab nur leicht von -7,0 auf -7,2 Punkte nach. Dagegen hellte sich die Stimmung im Großhandel recht deutlich auf, der Index stieg von -2,5 auf -0,2 Punkte.
Aktien im Blick
Rasante Kursschmelze: Gegen den Trend gefragt bleiben zwar die Papiere der Commerzbank. Doch von zwischenzeitlichen Kurszuwächsen von 9,5 % blieben zuletzt nur 0,86 % übrig. Papiere der Deutschen Bank drehten gar um über 0,53 % ins Minus.
BASF-Aktien stehen nach zahlreichen negativen Analystenkommentaren weiter unter Druck (-2,59 %).
Konjunktur
Die EWU-Geldmenge M3 ist im September im Jahresvergleich um 2,5 % gewachsen, nachdem die Zuwachsrate im August noch bei 2,1 % gelegen hatte. Mit diesem Ergebnis wurde zugleich der höchste Wert seit Mai 2013 erzielt.
Das Gesamtkreditvolumen an den privaten Sektor in der Eurozone geht im September um 1,2 % zum Vorjahresmonat zurück. Die Markterwartung lag bei einem Rückgan um 1,3 %.
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) rechnet für 2015 nur noch mit einem deutschen Wirtschaftswachstum von 0,8 % - nach einem erwarteten Plus von 1,3 % für dieses Jahr.
Währungen
Der Euro kann sich trotz des enttäuschend ausgefallenen ifo-Geschäftsklimaindex im Mittagshandel zum US-Dollar behaupten und notiert stabil bei 1,2676.
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