ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
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Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
S&P Global: Deutsche Wirtschaft beschleunigt Talfahrt im November
Die Talfahrt in der deutschen Wirtschaft hat sich im November beschleunigt. Der von S&P Global erhobene Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - fiel auf 47,3 von 48,6 Punkten im Vormonat, wie aus den Daten der ersten Veröffentlichung für den Monat hervorgeht. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten nur einen Rückgang auf 48,3 Zähler erwartet. Die Wirtschaftsleistung sank damit den fünften Monat in Folge und so stark wie zuletzt im Februar.
Deutsche Wirtschaft bietet gemischtes Bild
Die deutsche Wirtschaft bietet im dritten Quartal ein gemischtes Bild, sagt DWS-Ökonom Martin Moryson, nachdem das Wachstum in den neuen Daten auf 0,1 von zuvor 0,2 Prozent nach unten korrigiert wurde. Das Ergebnis ist dennoch eine Verbesserung gegenüber der Schrumpfung von 0,1 Prozent im zweiten Quartal. Die Exporte gingen stark zurück und führten zu einer negativen Handelsbilanz, wobei die verarbeitende Industrie das Wachstum stoppte, erklärt Moryson in einer Notiz.
S&P Global: Euroraum-Wirtschaft im November wieder im roten Bereich
Die Eurozone-Wirtschaft ist im November wieder in den rezessiven Bereich abgerutscht. Der Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - verringerte sich auf 48,1 Zähler von 50,0 im Vormonat, wie S&P Global im Zuge der ersten Veröffentlichung berichtete. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Rückgang auf 49,8 Punkte vorhergesagt. Oberhalb von 50 Zählern signalisiert das Konjunkturbarometer Wachstum, darunter deutet es auf eine Schrumpfung.
Eurozone-PMI lassen Hoffnungen auf Belebung schwinden
Die Einkaufsmanagerumfragen der Eurozone für November dämpfen die Hoffnungen auf eine baldige konjunkturelle Trendwende, schreibt Ralph Solveen von der Commerzbank in einer Mitteilung. Die Wirtschaft dürfte nun im Winterhalbjahr weitgehend stagnieren, warnt er. In der Tat fiel der Sammelindex um 1,9 Punkte auf 48,1 Zähler und damit auf ein Niveau zurück, bei dem sich die Wirtschaft der Eurozone in der Vergangenheit meist in der Rezession befand.
Chinas BIP-Wachstum könnte sich 2025 auf 4,2 Prozent verlangsamen
Chinas Wirtschaftswachstum dürfte sich 2025 trotz unterstützender Maßnahmen verlangsamen, so die Einschätzung von Analysten von Moody's Ratings in einer Research Note. Moody's prognostiziert für das vierte Quartal in China ein BIP-Wachstum von etwa 4,5 Prozent. Dieses werde sich im Jahr 2025 auf 4,2 Prozent und im Jahr 2026 weiter auf 3,8 Prozent verlangsamen. Chinas politische Unterstützungsmaßnahmen könnten sich zwar als Reaktion auf potenzielle Handelsbeschränkungen weiterentwickeln, das Ausmaß, in dem die Maßnahmen die Auswirkungen abmildern können, bleibe jedoch ungewiss.
Japans Kabinett beschließt 21,9 Bill Yen schweres Konjunkturpaket
Japans Kabinett hat ein Konjunkturpaket im Wert von mehr als 140 Milliarden Dollar verabschiedet. Damit unternimmt Premierminister Shigeru Ishiba den jüngsten Versuch, das Wachstum anzukurbeln, nachdem seine Koalition im Oktober eine schwere Wahlniederlage erlitten hat. Das Paket mit einem Gesamtvolumen von 21,9 Billionen Yen soll die steigenden Lebenshaltungskosten senken und Innovationen und Investitionen in der Wirtschaft fördern.
Lagarde schlägt Europäischen Spar-Standard vor
Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB) hat die Schaffung eines europäischen Spar-Standards vorgeschlagen. Lagarde sagte beim European Banking Congress in Frankfurt, gegenwärtig seien die Investitionsangebote für Kleinanleger in Europa zersplittert, undurchsichtig und teuer. "In vielen Ländern ist die Anlage komplex und wird von Finanzberatern vermittelt, denen die Menschen nicht immer vertrauen. 45 Prozent der Verbraucher geben an, dass sie nicht darauf vertrauen, dass die Beratung, die sie erhalten, in erster Linie in ihrem besten Interesse erfolgt", sagte Lagarde laut veröffentlichtem Redetext.
BDI: Deutsche Industrie "massiv unter Druck" - Produktion schrumpft weiter
Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) zeichnet ein düsteres Bild für die Branche und erwartet auch für das kommende Jahr keine Trendwende. Die deutsche Industrie dürfte in 2024 um 3 Prozent schrumpfen und damit das dritte Jahr in Folge einen Produktionsrückgang verzeichnen. Die deutschen Exporte werden laut BDI voraussichtlich um insgesamt 0,5 Prozent zurückgehen. Notwendig sei eine neue und handlungsfähige Regierung, die mit Entschlossenheit und Mut notwendige Reformen umsetzt, wie es im BDI Industriebericht 2024 heißt.
BGA: Großhandel meldet "SOS"
Der Großhandel ist angesichts der schwachen Nachfrage nach deutschen Gütern alarmiert und sendet nach eigenen Angaben eine "SOS-Meldung". Der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) fordert angesichts der schwierigen Lage eine sofortige Wachstumsinitiative von der nächsten Bundesregierung. "Die Lage im Großhandel ist aktuell schlechter als noch zu Corona-Zeiten. Auch der Außenhandel bleibt im Vorjahresvergleich erschreckend schwach", sagte BGA-Präsident Dirk Jandura.
IMK sieht noch keine Trendwende in der deutschen Konjunktur
Die deutsche Konjunktur dürfte noch keine Trendwende geschafft haben. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wird nach Schätzungen des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) in diesem Jahr um 0,2 Prozent schrumpfen. "Die Details zum Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal zeigen, dass die deutsche Wirtschaft noch nicht den Absprung aus der langen Stagnation geschafft hat
Finanzminister Kukies für "moderate" Reform der Schuldenbremse
Bundesfinanzminister Jörg Kukies (SPD) hält eine "moderate" Reform der Schuldenbremse für angebracht. Das sagte er dem Handelsblatt. Es gebe viele Vorschläge, vom Sachverständigenrat, von der Bundesbank und Wissenschaftlern. Diese sollte man sich genau anschauen und prüfen, was sinnvoll sei, um die nötigen langfristigen Investitionen finanzieren zu können, so der Minister.
Bundesrat stimmt Jahressteuergesetz und Freistellung des Existenzminimums zu
Der Bundesrat hat dem Jahressteuergesetz 2024 zugestimmt, das eine Vielzahl von Einzelmaßnahmen aus verschiedenen Bereichen enthält. Außerdem wurde auch einem Gesetz zur steuerlichen Freistellung des Existenzminimums zugestimmt, bei dem der Grundfreibetrag um 180 Euro auf 11.784 Euro erhöht wird.
Berlin will Entscheidung zum Haftbefehl gegen Netanjahu "gewissenhaft prüfen"
Die Bundesregierung will innerstaatliche Schritte zur Entscheidung des Internationalen Strafgerichtshofes (IStGH) zu den beantragten Haftbefehlen gegen den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu und den ehemaligen Verteidigungsminister Joaw Galant "gewissenhaft prüfen". Das erklärte Regierungssprecher Steffen Hebestreit.
DJG/DJN/apo
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