Fundamentale Nachricht
13:34 Uhr, 04.03.2019

Steigende Ölpreise voraus!

Das sich abzeichnende Handelsabkommen zwischen den USA und China wird auch am Ölmarkt mit Wohlwollen aufgenommen. Dazu kommt ein sinkende OPEC-Angebot, Förderausfälle in Venezuela sowie ein Ende des Förderbooms in den USA.

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New York/ London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise legen zu Wochenbeginn zu. Am Montagmittag kostete ein Barrel der Nordseesorte Brent 65,45 US-Dollar. Das stellt ein Plus von 0,8 Prozent gegenüber der Freitag-Notiz dar. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 0,6 Prozent auf 56,13 Dollar.

Offenbar stehen die Vereinigten Staaten und China kurz davor, ihren zähen Handelsstreit beizulegen. Die beiden Länder feilen offenbar an einem Abkommen, das die US-Zölle auf chinesische Waren im Umfang von mindestens 200 Milliarden Dollar zurückschrauben würde, da Peking Zusagen über strukturelle wirtschaftliche Veränderungen gegeben hat und auf Vergeltungsmaßnahmen für US-Importe verzichtet. Die Hoffnung auf ein Ende der Handelsstreitigkeiten zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt unterstützt den Ölmarkt, weil dadurch die Gefahr einer weltweiten Konjunkturverlangsamung und damit einhergehender Nachfrageschwäche abnimmt.

Das Angebot der Organisation der erdölexportierenden Länder (OPEC) sank im Februar auf ein Vierjahrestief, wie eine Reuters-Studie ergab. Der Hauptexporteur Saudi-Arabien und seine Verbündeten haben ihre selbst auferlegten Produktionsbeschränkungen zu mehr als 100 Prozent erfüllt, während die venezolanische Produktion einen weiteren unfreiwilligen Rückgang verzeichnete. Die OPEC-Exporte sind seit November um über 1,5 Mio. Barrel pro Tag gesunken", haben Analysten von Barclays errechnet.

Die Ölpreise wurden zuletzt durch die US-Sanktionen gegen die OPEC-Mitglieder Iran und Venezuela weiter in die Höhe getrieben, was nach Schätzungen von Barclays zu einer Reduzierung des weltweiten Rohöl-Angebots um insgesamt rund 2 Mio. Barrel/Tag geführt haben dürfte.

In den USA gibt es derweil Anzeichen dafür, dass sich der Öl-Förderboom der letzten Jahre, bei dem die Rohölproduktion seit Anfang 2018 um mehr als 2 Mio. Barrel/Tag auf mehr als 12 Mio. Barrel/Tag gestiegen ist, verlangsamen könnte. Am Freitagabend hatte die US-Ausrüsterfirma Baker Hughes einen Rückgang der aktiven Bohrlöcher auf 843 nach zuvor 853 gemeldet. Das ist der niedrigste Stand seit fast neun Monaten. Grund: Einige Produzenten drehen trotz einer über 20-prozentigen Zunahme der Rohölterminkontrakte in diesem Jahr weiter an der Kostenschraube. Die Analysten von Barclays rechnen für die zweite Jahreshälfte 2019 ungeachtet dessen aber wieder mit einer steigenden US-Förderung.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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