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08:50 Uhr, 11.10.2012

Statistisches Bundesamt: Die Schuldenuhr tickt immer schneller

Wiesbaden (BoerseGo.de) - Die Schuldenspirale der öffentlichen Kassen in Deutschland findet nach oben weiterhin keinen Halt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag in einer Erstschätzung mitteilte, waren zum Ende des zweiten Quartals 2012 Bund, Länder und Gemeinden/Gemeindeverbände einschließlich aller Extrahaushalte in Deutschland mit 2.082,4 Milliarden Euro in den roten Zahlen. Dies entspricht einem Anstieg um 3,0 Prozent beziehungsweise 61,3 Milliarden Euro gegenüber dem Ende des zweiten Quartals des Vorjahres. Gegenüber dem 31. März 2012 hat sich der Schuldenstand des öffentlichen Gesamthaushaltes um 2,0 Prozent beziehungsweise 40,4 Milliarden Euro erhöht.

So stiegen die Schulden des Bundes zum Stichtag 30. Juni 2012 gegenüber dem Vorjahresquartal um 1,5 Prozent (+ 18,8 Milliarden Euro) auf 1.306,3 Milliarden Euro. Die Länder waren zum Stichtag mit 643,1 Milliarden Euro in den Miesen, ein Zuwachs von 6,2 Prozent (+ 37,7 Milliarden Euro) gegenüber dem 30. Juni 2011. Ein Großteil dieser Zunahme ist laut Destatis auf einen Anstieg der Verschuldung bei der Ersten Abwicklungsanstalt (EAA) zur Vorbereitung der Restrukturierung der ehemaligen WestLB AG zurückzuführen. Die Verschuldung der Gemeinden/Gemeindeverbände stieg per Ende Juni um 3,7 Prozent (+ 4,7 Milliarden Euro) auf 133,0 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahresquartal. Von den Gemeinden/Gemeindeverbänden wurden vor allem mehr Kassenkredite aufgenommen; sie beliefen sich zum Ende des zweiten Quartals 2012 auf 47,9 Milliarden Euro. Die Kreditmarktschulden der Gemeinden/Gemeindeverbände erhöhten sich um 0,8 Prozent auf 85,2 Milliarden Euro.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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