Starinvestor bereitet sich auf neuen Crash vor
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Erwähnte Instrumente
- SoftBank Group Corp.Kursstand: 53,480 € (L&S) - Zum Zeitpunkt der VeröffentlichungVerkaufenKaufen
- SoftBank Group Corp. - WKN: 891624 - ISIN: JP3436100006 - Kurs: 53,480 € (L&S)
Im Zuge des ersten Corona-Crashs war der Softbank-Konzern von Masayoshi Son bereits gefährlich in Schieflage geraten. Masayoshi Son, der weltweit als einer der erfolgreichsten Investoren in Technologie- und Wachstumsunternehmen gilt, reagierte darauf in den vergangenen Monaten mit groß angelegten Verkäufen von Vermögenswerten. So verkaufte Softbank u.a. Aktien von T-Mobile US im Wert von rund 20 Milliarden Dollar und veräußerte den britischen Chip-Designer ARM Holdings für 40 Milliarden Dollar an Nvidia. Zudem trennte sich Softbank im dritten Quartal von zahlreichen weiteren Aktien aus dem Technologiesektor.
In einem Gespräch auf der "New York Times’ Dealbook"-Konferenz am Dienstag sagte Son nun, dass er die großangelegten Verkäufe von Vermögenswerten auch deshalb vorgenommen habe, um sich auf ein "Wort-Case-Szenario" angesichts einer zweiten Welle von Coronavirus-Ausbrüchen vorzubereiten. Ziel sei es gewesen, durch die Verkäufe ein Cashpolster aufzubauen und eigene Aktien zurück zu kaufen.
Eigentlich habe er nur Verkäufe von Vermögenswerten im Umfang von 40 Milliarden Dollar in diesem Jahr angepeilt, sagte Son. Schließlich sei es aber fast doppelt so viel geworden. "In den nächsten zwei oder drei Monaten könnte jede Katastrophe passieren", sagte Son. "Wir bereiten uns also nur auf den schlimmsten Fall vor."
"In solchen Situationen kann alles passieren", betonte Son und deutete Parallelen zur Finanzkrise von 2008 an, als der Zusammenbruch von Lehman Brothers Auswirkungen auf weite Teile der Weltwirtschaft gehabt habe. Mit Impfstoffen und Antikörperbehandlungen sei die Pandemie zwar in den Griff zu bekommen. "Aber wer weiß, was in den nächsten zwei oder drei Monaten passieren wird?" Langfristig sei er optimistisch in Bezug auf die aktuelle Situation, kurzfristig aber pessimistisch.
Erst im zweiten Quartal hatte Softbank zahlreiche börsengehandelte Technologieaktien erworben, um von der Erholung an den Märkten zu profitieren. Im Rahmen einer sehr kurzfristigen Handelsstrategie wettete Softbank mit den Aktien sowie mit im dritten Quartal erworbenen Optionen auf Kursgewinne. Im zweiten Quartal hatte Softbank mehr als eine Milliarde Dollar in Amazon-Aktien investiert sowie rund 475 Millionen Dollar in Alphabet-Aktien und 249 Millionen Dollar in Adobe gesteckt. Mehr als 100 Millionen Dollar hatte Softbank zudem in Netflix, Microsoft, Nvidia, Tesla, Shopify, PayPal, DocuSign, Zoom Video, Square, Spotify und Paycom Software investiert.
Im Verlauf des dritten Quartals trennte sich Softbank wieder von fast allen US-Aktien, wie das jüngste sogenannte 13F-Filing zeigt. Nur bei T-Mobile US und NVidia blieb Softbank investiert, sämtliche anderen Aktien wurden verkauft. Zudem stieg Softbank bei den Aktien des Insure-Tech-Unternehmens Lemonade sowie bei American Depositary Receipts (ADRs) des südkoreanischen Messagingdienstes Line Corp ein. Im gestrigen Interview sagte Son allerdings zugleich, dass man ein Investor bei großen US-Technologieunternehmen wie Alphabet und Facebook sei und für viele Jahre investiert bleiben wolle.
SoftBank wurde im Jahr 1981 von Masayoshi Son eigentlich als Laden für Computerteile gegründet. Nach zahlreichen Zukäufen erwarb SoftBank im Jahr 2006 das japanische Geschäft des Mobilfunkkonzerns Vodafone und wurde damit zu einem der größten Mobilfunkanbieter des Landes. Einen der größten Erfolge feierte Masayoshi Son mit einem frühen Einstieg beim chinesischen Onlinehändler Alibaba zur Jahrtausendwende. Der Anteil im Wert von ursprünglich rund 20 Millionen Dollar wurde im Laufe der Zeit mehr als 100 Milliarden Dollar wert. In den vergangenen Jahren hat SoftBank-Gründer Masayoshi Son den Konzern zu einem der weltweit größten Investoren bei Start-Up- und Wachstumsunternehmen umgebaut und stellte mit dem Vision Fund 1 und 2 die weltweit größten Vehikel zur Beteiligung an Start-up-Unternehmen auf die Beine. Wiederholt tätigte Son allerdings auch Fehlgriffe, etwa mit Investitionen bei WeWork und einer Zusammenarbeit mit Wirecard.
Offenlegung: Der Autor des Artikels ist in den folgenden im Artikel erwähnten Aktien zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Artikels investiert: Softbank, Microsoft.
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