Analysteneinschätzung
16:56 Uhr, 11.10.2022

STARBUCKS steht vor neuer "Ära überdurchschnittlichen Wachstums"

Wird die hohe Inflation der Kette Salz in den Kaffee spucken? Analysten erwarten das nicht, vielmehr weiterhin starkes Wachstum.

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  • Starbucks Corp.
    ISIN: US8552441094Kopiert
    Kursstand: 85,900 $ (Nasdaq) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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Starbucks ist der weltweit führende Röster, Vermarkter und Händler von Kaffeespezialitäten. Der Großteil des Umsatzes und der Erträge entstehen im Segment Americas, steht diese Region doch für rund 70 Prozent des Umsatzes.

Doch dies soll sich alsbald ändern. Anfang September hatte das Unternehmen mitgeteilt, dass Laxman Narasimhan den CEO-Posten ab 1. April 2023 übernehmen wird. Dessen Herausforderungen haben es in sich: Neben der Inflation, dem Rückzug aus Russland sowie den immer noch anhaltenden Folgen der Corona-Pandemie und den Plänen der Mitarbeiter in den USA, Gewerkschaften zu gründen, warten weitere Ziele: So soll die Zahl der Filialen zwischen 2023 und 2025 jährlich um sieben Prozent zulegen - neben den USA vor allem in Asien. So wird in China mit einem jährlichen Wachstum bei der Zahl der Filialen um 13 Prozent gerechnet. Bis Ende 2025 wird damit die Marke von 45.000 Filialen angestrebt.

Analysten trauen Narasimhan zu, die Expansion zu stemmen. „Dank der umfassenden Erfahrung des neuen CEO, die er sowohl in reifen Märkten als auch in Schwellenmärkten in vielen Disziplinen wie Technologie und Lieferketten gesammelt hat, könnte dies dazu beitragen, Umsatz und Erträge außerhalb der USA zu steigern“, erwartet die Credit Suisse.

Starbucks hat jüngst analog zu den Expansionsplänen seinen Wachstumsausblick angehoben und erwartet nun ein vergleichbares Umsatzwachstum, also in den Filialen, die seit mindestens einem Jahr geöffnet sind, von jährlich 7 bis 9 Prozent, ein konzernweites Umsatzwachstum von 10 bis 12 Prozent und ein Wachstum des Gewinns pro Aktie (EPS) von 15 bis 20 Prozent in den kommenden drei Jahren. Gleichzeitig wird in die Ausstattung der Filialen investiert. Zudem wird das Unternehmen ein Aktienrückkaufprogramm im Umfang von 20 Mrd. Dollar wieder aufnehmen.

Am Markt kamen die neuen Ziele gut an. Barclays sieht für Starbucks eine „neue Ära des überdurchschnittlichen Wachstums“. Im Zuge der neuen Prognose hätten alle wesentlichen Wachstumskennzahlen eine Beschleunigung erfahren. Daher wurde das Kursziel für die Starbucks-Aktie von 96 auf 100 US-Dollar angehoben.

Die Credit Suisse resümiert: „Eine größere Hebelwirkung der Umsatzerlöse in Nord- und Südamerika, eine verbesserte Performance in China, eine globale Margenexpansion sowie strategische Optionen sind die wichtigsten Antriebskräfte für ein Aufwärtspotenzial des aktuellen Gewinnwachstumsalgorithmus“. Die Analysten bewerten Starbucks mit „Buy“ und einem Kursziel von 103 Dollar, was einem prozentual zweistelligen Aufwärtspotenzial entspricht. Das KGV 2023 liegt mit 25,9 etwas über dem Branchenschnitt von rd. 22.

Nach einem Rekordhoch im Juli 2019 bei 99,70 US-Dollar brach der Kurs bis März 2020 in der ersten Corona-Hochphase auf 50 Dollar ein. Danach startete eine Rally, die Mitte Juni zu einem neuen Allzeithoch bei rund 126 Dollar führte. Einem erneuten Rückfall auf 68 Dollar im vergangenen Mai folgte eine erquickliche Erholung auf zeitweise knapp 95 Dollar, bis Mitte September. In den letzten Wochen konsolidierte der Wert und notierte zuletzt bei 88,50 Dollar.

Aus Dividendensicht bleibt Starbucks allemal interessant. Der Konzern war in den vergangenen Jahren ein Dividendenaristokrat. Seit mittlerweile 11 Jahren steigert der Konzern seine Ausschüttung kontinuierlich. Wermutstropfen sind die hohe Verschuldung sowie ein nach wie vor negatives Eigenkapital.

Starbucks Corp.
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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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