Stada: Führungswechsel beseitigt nichts an der verzwickten Lage

Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Das Analysehaus Independent Research bewertet den Arzneimittelhersteller Stada nach einem krankheitsbedingten Führungswechsels weiterhin mit „Halten“ und einem Kursziel von 50 Euro.

Wie das Unternehmen am 05 Juni mitteilte, lässt Hartmut Retzlaff ab sofort sein Amt als Vorsitzender des Vorstandes auf Grund einer schweren, voraussichtlich länger andauernden Krankheit bis auf Weiteres ruhen. Seine Verantwortungsbereiche werden von den Vorstandsmitgliedern Helmut Kraft und Dr. Matthias Wiedenfels übernommen. Finanzvorstand Kraft wird künftig zusätzlich für die Bereiche Marketing & Vertrieb, Einkauf sowie Forschung & Entwicklung verantwortlich sein. Wiedenfels (bisher: Unternehmensentwicklung und zentrale Dienste) wird die Verantwortung für Strategie, Kommunikation sowie Produktion und den Vorsitz des Vorstandes übernehmen.

Das Unternehmen geht eigenen Angaben zufolge fest davon aus, dass Retzlaff in absehbarer Zeit auf seinen Posten zurückkehren wird. Der vorübergehende Auszeit des des Vorstandsvorsitzenden Retzlaff komme zwar zu einem Zeitpunkt, wo das Management durch den Einstieg des aktivistischen Aktionärs AOC unter Druck geraten sei, schrieb Analyst Bernhard Weininger in einer Studie vom Mittwoch. Dieser habe die mangelnde Wertsteigerung und Profitabilität kritisiert und wolle u. a. eine Neubesetzung des Aufsichtsrats erreichen. Durch den Führungswechsel ändere sich aber an der Situation nichts. Weininger sieht das Stada-Management nach wie vor unter Handlungsdruck. Die geplante Abschaffung der Vinkulierung der Namensaktie würde auch eine feindliche Übernahme ermöglichen.