Spaniens Banken wittern Morgenluft
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Madrid/ Frankfurt/ New York (BoerseGo.de) - Spaniens kriselndem Finanzsektor scheint es wieder etwas besser zu gehen. Für viele Banken hat sich die Lage mittlerweile so entspannt, dass sie die von der Europäischen Zentralbank erhaltene Liquidität nicht mehr in dem Maße benötigen wie zum Höhepunkt der Vertrauenskrise Mitte des vergangenen Jahres. Wie laut Reuters aus Daten der spanischen Notenbank von diesem Freitag hervorgeht, reduzierten die spanischen Institute die von der EZB ausgeliehenen Kreditmittel im März um rund 20 Milliarden Euro (gegenüber Februar) auf 270,9 Milliarden Euro. Damit können die iberischen Geldhäuser den siebten Monat in Folge EZB-Darlehen tilgen. Zum Vergleich: Im August 2012 hatten die spanischen Banken noch 411 Milliarden Euro bei der EZB ausgeliehen.
Die EZB hatte im Dezember 2011 einen Dreijahrestender ausgeschrieben, bei dem Europas Banken 489 Milliarden Euro aufnahmen. Im Februar 2012 folgte ein zweiter Tender, dessen Volumen 530 Milliarden Euro betrug. Ziel der sog. LTRO-Mittel war es, die Kreditvergabe unter den Banken anzukurbeln, um eine allgemeine Kreditklemme zu verhindern. Mittlerweile haben die europäischen Banken mehr als 250 Milliarden Euro dieser Mittel zurückgezahlt.
Im vergangenen Jahr haben die Euro-Partnerländer dem spanischen Staat Bailout-Geld im Umfang von 41 Milliarden Euro für die Rekapitalisierung der nationalen Banken zur Verfügung gestellt. Dessen ungeachtet leiden die Häuser weiterhin schwer unter den Folgen der Immobilienkrise in dem Land. Sie sitzen auf einem Berg fauler Kredite. Diese Entwicklung hat vor allem mit der Rekordarbeitslosigkeit in dem Land von über 25 Prozent zu tun: Arbeitslose können Kredite und Hypotheken kaum zurückzahlen. Und ein Ende der Krise ist nicht auszumachen: die Wirtschaft befindet sich nach wie vor in der Rezession und die Nachfrage aus dem In- und Ausland bleibt schwach.
Die Rating-Agentur Moody's behält deshalb ihren negativen Ausblick für spanische Finanzinstitute bei. Vergangenen Freitag erklärten die Bonitätswächter, dass das Ausfallrisiko von Krediten aufgrund des negativen volkswirtschaftlichen Umfelds erhöht bleibe. Zudem bemängelt die Rating-Agentur den eingeschränkten Marktzugang für spanische Banken und die trotz der jüngsten Tilgungen vergleichsweise hohe Abhängigkeit von EZB-Geldern. Zudem halten spanische Banken signifikante Anteile an spanischen Staatsanleihen. Die gestärkten Eigenkapital-Quoten könnten die aufgezählten Risiken nicht ausreichend kompensieren, hieß es aus New York.
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