Sorgen um herannahende Energiekrise
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Der Einmarsch Russlands in der Ukraine hat die Kosten an der Tankstelle, für das Heizen und Kühlen von Häusern und die Stromversorgung der Industrie auf der ganzen Welt in die Höhe getrieben. Politiker suchen händeringend nach Möglichkeiten, den Anstieg der Inflation in Schach zu halten.
In den USA warnen die Behörden, dass in weiten Teilen des Landes die Gefahr von Stromausfällen besteht. Das sengende Wetter in Europa - nach dem drittwärmsten Juni seit Beginn der Aufzeichnungen - verdeutlicht die Folgen der Erderwärmung.
Laut Fatih Birol, dem Leiter der Internationalen Energieagentur, handelt es sich derzeit um die extremste Energiekrise, die die Welt je erlebt hat, und sie könnte im nahenden Winter „ernsthafte Auswirkungen auf die Weltwirtschaft" haben. Die Energieversorgung sei eine große Sorge, sagte der Chef des Interessenverbands von Industriestaaten.
Zuletzt haben sich die Befürchtungen einer Energiekrise verstärkt, nachdem Russland die Gaspipeline Nord Stream 1 wegen routinemäßigen Wartungsarbeiten geschlossen hat. Seit Montagfrüh fließt kein Gas mehr durch die Leitung nach Deutschland. Es gibt die Befürchtung, dass längerfristig kein Gas mehr strömen könnte.
US-Präsident Joe Biden befindet sich diese Woche auf einer Reise durch den Nahen Osten. Ein Grund des Besuchs in der ölreichen Region ist es auch, die OPEC-Mitglieder Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate davon zu überzeugen, die jeweilige Rohölproduktion auszuweiten, um die hohen Energiepreise weltweit zu dämpfen.
Während die Menschen zum Energiesparen angehalten werden, fahren die Regierungen gleichzeitig die Kohlekraftwerke wieder hoch, um die Versorgungslücke zu schließen - ein Schritt, der die Klimakrise noch verschärfen könnte. Doch es gibt auch einen möglichen Silberstreif am Horizont. IEA-Chef Birol deutet an, dass die heutige Krise die Entwicklung der Kernkraft und anderer Technologien beschleunigen könnte, so wie die Energiekrise in den 1970er und 1980er Jahren die Entwicklung der erneuerbaren Energien vorantrieb.
Mit Blick auf einen verstärkten Ausbau der erneuerbaren Energien, um die Abhängigkeit vom russischen Gas zu verringern, verwies Birol auf China. Die Volksrepublik kontrolliere etwa 80 Prozent der weltweiten Lieferkette für Solarenergie. Nach Einschätzung des IEA-Direktors dürfte sich dieser Anteil in den kommenden Jahren sogar noch weiter erhöhen.
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