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09:32 Uhr, 13.08.2012

SolarWorld gerät deutlich unter Druck

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Bonn (BoerseGo.de) – Das Photovoltaikunternehmen SolarWorld mit Sitz in Bonn (Bundesland Nordrhein-Westfalen) ist im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2012 deutlich unter Druck geraten.

Der Umsatz brach den Unternehmensangaben zufolge um 36,3 Prozent auf 340,08 Millionen Euro ein. Im Vorjahreszeitraum wurde noch ein Umsatz von 533,6 Millionen Euro generiert. Hier machte sich der Preisverfall in der Branche deutlich bemerkbar. Vom Umsatz wurden 166,3 Millionen Euro in Deutschland (Vorjahreszeitraum: 214,0 Millionen Euro) und 78,4 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: 102,2 Millionen Euro) im übrigen Europa generiert. In den USA wurden 96,9 Millionen Euro umgesetzt (zuvor: 109,8 Millionen Euro). In Asien sank der Umsatz von 41,9 Millionen Euro im Vorjahr auf 18,5 Millionen Euro. Die Auslandsquote des Umsatzes verringerte sich von 59,9 Prozent auf 51,1 Prozent. Der Absatz konnte jedoch gesteigert werden und erhöhte sich von 269 Megawatt (MW) auf 316 MW.

Aufgrund von Wertberichtigungen auf Vorratsvermögen und auf Anzahlungen für Rohstoffe in Höhe von 114,3 Millionen Euro drehte das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) ins Minus und wurde mit 143,8 Millionen Euro ausgewiesen. Im Vorjahr stand hier noch ein Plus von 70,5 Millionen Euro in den Büchern. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sank von plus 123,86 Millionen Euro auf minus 99,49 Millionen Euro.

Das Nettoergebnis tauchte ebenfalls in den roten Bereich ab und wurde mit minus 159,27 Millionen Euro ausgewiesen, nachdem im Vorjahreszeitraum noch ein Plus von 22,18 Millionen Euro notiert wurde. Die Eigenkapitalquote sank von 35,9 Prozent auf 24,8 Prozent ab. Die Zahl der Mitarbeiter wurde von 2.729 auf 2.571 Personen reduziert. Die Erwartungen der Analysten wurden im ersten Halbjahr deutlich verfehlt.

SolarWorld begründete die schwachen Zahlen mit dem starken Preisverfall in der Branche, maßgeblich hervorgerufen durch die Billigkonkurrenz aus China. Auch die Kürzungen der Subventionen durch die deutsche Regierung belasteten die Zahlen. „Wir durchleben stürmische Zeiten. Die Windstärke hat in den vergangenen Monaten zugenommen. Ein dramatischer Preisverfall trifft die Branche und ist die wesentliche Ursache dafür, dass Umsatz und Ergebnis der SolarWorld AG im ersten Halbjahr 2012 zu wünschen übrig lassen“, so das Unternehmen im Halbjahresbericht. Dabei verwies SolarWorld-Vorstandsvorsitzender Frank Asbeck besonders auf die starke chinesische Konkurrenz. „Wir kämpfen für einen fairen Wettbewerb. Chinesische Hersteller brechen die Regeln und führen einen Handelskrieg“, so das Unternehmen.

SolarWorld will dem Preisdumping begegnen und weitere 50 Millionen Euro investieren. Der Schwerpunkt der Investitionen soll in der Entwicklung neuer Produkte, speziell für die hochwirtschaftliche Eigenstromnutzung, sowie in der Überführung von Forschungsergebnissen und patentgeschützten Produktionsinnovationen in die deutsche und amerikanische Zellfertigung liegen.

Im Ausblick auf das Gesamtjahr 2012 zeigt sich SolarWorld pessimistisch. Unter Berücksichtigung der aggressiven und von illegalen Handelspraktiken geprägten Marktlage wird SolarWorld 2012 aus heutiger Sicht kein positives EBIT erzielen, erklärt das Unternehmen. Dies war bisher erwartet worden.

„Aus heutiger Sicht schätzt der Vorstand des Unternehmens die Risikolage weiterhin als hoch ein. Dennoch ist der Fortbestand des Konzerns zum Zeitpunkt der vorliegenden Berichterstattung nicht gefährdet“, unterstreicht das SolarWorld bei der Präsentation der Halbjahreszahlen.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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