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09:55 Uhr, 20.07.2012

Solarförderung: Umweltminister droht China mit Strafzöllen

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Berlin/ Bonn (BoerseGo.de) - Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) hat in der ZDF-Sendung „Maybrit Illner“ eine härtere Gangart gegen China angedroht und Strafzölle wegen der öffentlichen Unterstützung für chinesische Solarfirmen ins Spiel gebracht. Der Minister sagte am Donnerstagabend, notwendig sei ein fairer Weltmarkt-Wettbewerb um die Produktion von Solarpanelen. Um ihn zu erreichen, werde „auch geprüft, ob ein Antidumpingverfahren gegen China eingeleitet werden kann“. Er werde der kriselnden deutschen Solarindustrie im Kampf gegen die Billigkonkurrenz aus China den Rücken stärken.

Die deutschen Hersteller, allen voran der Bonner Solarkonzern Solarworld, werfen der Regierung in China vor, mit unfairen Mitteln zu kämpfen. Sie soll die heimische Solarindustrie mit billigen Krediten versorgen und so den Wettbewerb zu Gunsten der eigenen Unternehmen verzerren. Solarworld-Chef Frank Asbeck erklärte wiederholt, Firmen aus China würden inzwischen ebenfalls Verluste machen, weil sie die deutschen Hersteller mit Dumpingpreisen unterböten.

Asbecks Firma leidet unter einer horrenden Verschuldung. Nun will der Solarworld-Chef mit einer ungewöhnlichen Maßnahme ein Zeichen setzen. Asbeck sagte dem "Handelsblatt" vom Freitag, er werde auf sein Gehalt, den Bonus und Dividendenanteil solange verzichten, bis Solarworld wieder Gewinne schreibt". Im vergangenen Jahr hatte Asbeck rund eine halbe Million Euro verdient. Außerdem erhielt er nach eigenen Angaben eine Dividende von rund 2,5 Millionen Euro. Solarworld war im vergangenen Jahr in die roten Zahlen gerutscht.

Seit Ende vergangenen Jahres häufen sich die Pleiten in der Branche. Auch der einstige Marktführer Q-Cells musste Insolvenz anmelden. Zuletzt erreichte die Pleitewelle mit dem Maschinenbauer Centrotherm auch die Zulieferer.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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