Kommentar
08:00 Uhr, 29.11.2024

So sieht es in der zweiten und dritten Börsenreihe aus

An den US-Börsen fand gestern aufgrund des Thanksgiving-Feiertages offiziell kein Handel statt. Und ohne die Signale von der Leitbörse der Welt war daher auch hierzulande nicht viel los.

Immerhin: Es geht mit dem DAX wieder leicht aufwärts, so dass nach den Rücksetzern von gestern und vorgestern womöglich die vorherige Ausbruchsbewegung fortgesetzt wird.

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Das Hoch dieser Bewegung vom Montag wurde aber noch nicht überschritten. Denn die gestern besprochene Abwärtstrendlinie drückt wieder auf die Kurse (siehe roter Pfeil im Chart). Dass diese nach so kurzer Zeit bereits wieder attackiert wurde, kann man allerdings bullisch werten. Vorerst bleibt es aber bei der flachen Konsolidierung, die bereits am 17. Oktober, also vor mehr als einem Monat begonnen hat (roter Abwärtstrendkanal).

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MDAX kurzzeitig auf dem niedrigsten Niveau seit November 2022

Damit entwickelt sich der DAX aber weiterhin relativ positiv. Denn immerhin notiert der deutsche Leitindex seit Jahresbeginn deutlich im Gewinn und in der Nähe seines Rekordhochs. Wie ich den Lesern des Börsenbriefs "Börse-Intern Premium" heute bereits mitgeteilt habe, sieht es in der zweiten und dritten Reihe der deutschen Börse deutlich schlechter aus.

Denn der MDAX notiert aktuell seit Jahresstart -3,29 % im Minus. Und dabei wechselt er nach wie vor zwischen einer Seitwärts-, einer flachen Abwärts- und einer leichten Aufwärtstendenz (gelb, rot und grün im folgenden Chart).

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Abgesehen von dem V-förmigen Fehlausbruch (Bärenfalle) von Anfang August, bei dem der Index auf das niedrigste Niveau seit dem 04.11.2022 fiel, hat sich damit seit der vorangegangenen MDAX-Analyse vom 4. Juli nichts geändert (siehe "Wo Konjunkturdaten und Aktienkurse Hand in Hand gehen"). Mit einem solchen Markt kann man als Anleger nichts anfangen. Und auch Trader haben es schwer. Denn bullische und bärische (Fehl-)Signale wechseln sich in einer Weise ab, die man nur sehr schwer handeln kann.

Beim SDAX drohen neue Korrekturtiefs

Beim SDAX sind es genauso schlecht aus. Bilanz seit Jahresbeginn: -3,65 %. Anfang August wurde immerhin "nur" das niedrigste Niveau seit dem 28.11.2023 erreicht. Aber da der Index derzeit in der Nähe dieses Tiefs notiert, kann man hier kaum von einer Seitwärts- und schon gar nicht von einer Aufwärtstendenz sprechen, sondern eher von einer Abwärtsbewegung.

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Und bei dieser sind bald neue Tiefs zu erwarten, sofern es nicht bald zu einem dynamischen Bruch der aktuell wichtigsten Abwärtstrendlinie kommt (dick rot im folgenden Chart). Denn ansonsten wirkt der Kursverlauf wie eine Art fallendes Dreieck. Und das wird häufig nach unten aufgelöst.

TecDAX gehört eher zu den starken Aktienindizes

Dagegen gehört der TecDAX eher zu den stärkeren Aktienindizes. Denn er kann seit Jahresstart immerhin ein Plus von +2,15 % vorweisen. Und er pendelt zwar schon seit einem Hoch vom 7. März in einer Konsolidierung lediglich seitwärts, doch hält er sich dabei am oberen Ende der Range, ähnlich wie aktuell der DAX.

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Zum Monatswechsel September/Oktober ist es dem Index sogar gelungen, eine Tendenz von tieferen Hochs zu durchbrechen (rote Bögen). Gemäß der Analyse vom 25. September vermittelte er damit immerhin wieder einen bullischen Eindruck (siehe "DAX, SDAX, TecDAX – Wer vermittelt das richtige Bild?"). Doch seitdem ist es wieder zu tieferen Hochs gekommen – entlang einer Abwärtstrendlinie (dick rot), wie beim DAX.

Zugleich kann man aber eine Tendenz von höheren Tiefs feststellen (grüne Linie). Und dadurch engt sich die Handelsspanne in eine Art symmetrisches Dreieck ein. Durch die vorherige Aufwärtstendenz seit dem Korrekturtief vom Oktober 2022 kann man das zwar insgesamt leicht bullisch werten und einen Ausbruch nach oben erwarten, wenn aber das Tief vom 19. November bei 3.272,80 Punkten unterschritten wird, sieht es bereits nach einem Ausbruch nach unten aus. Und bis dahin sind es nur -3,65 %. Dafür reichen schon zwei schwache Tage.

Fazit

Der deutsche Aktienmarkt hat seit geraumer Zeit nichts zu bieten. Das ändert sich erst wieder, wenn der DAX möglichst dynamisch über die Rechteckgrenze bei 19.690 Punkte steigt, der MDAX mit einem soliden Aufwärtstrend das Hoch vom 16. Mai bei 27.641,56 Zählern überwindet, der SDAX mit einem starken Impuls die Abwärtstrendlinie nachhaltig bricht und der TecDAX mit einer Ausbruchsbewegung über das Hoch vom 7. März bei 3.490,44 Punkten springt. Diesen Signalen könnte man jeweils mit Long-Positionen folgen.

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