Smart Farming & FoodTech Index - Für eine effizientere und nachhaltigere Landwirtschaft
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Die jüngst gestiegenen Preise für Lebensmittel werden zu Recht mit großer Sorge betrachtet. Anstatt diesem Trend mittels Preiskontrollen entgegenzuwirken, könnte „Smart Farming“ ein nachhaltigerer Lösungsansatz werden. Der Begriff umschreibt zusammengefasst den Einsatz modernster Technologien und Dienstleistungen in der Landwirtschaft, die es ermöglichen sollen, die Effizienz und Nachhaltigkeit zu steigern. Das ist auch dringend nötig. Denn Schätzungen zufolge muss die Nahrungsmittelproduktion um 70 Prozent zunehmen, um den zusätzlichen Ernährungsbedarf der stetig wachsenden Weltbevölkerung stillen zu können – per August 2021 lebten rund 7,89 Mrd. Menschen auf der Welt. Laut den Vereinten Nationen wird diese Zahl bis 2050 auf mehr als 9,7 Mrd. Menschen anwachsen. Vor welche großen Herausforderungen dieser Zuwachs die Menschheit in Zukunft stellt, zeigt die Tatsache, dass der Welthunger-Index (WHI) 2021 bereits auf eine besorgniserregende Hungersituation hindeutet, die durch Klimaveränderungen und die Covid-19-Pandemie noch verschlimmert wird. Es müssen also dringend Lösungen gefunden werden, um den Welthunger nachhaltig zu bekämpfen.
Trotz des bereits hohen und stetig steigenden Bedarfs an landwirtschaftlichen Erzeugnissen stehen Landwirte schon jetzt vor enormen Herausforderungen: die begrenzte Verfügbarkeit von Ackerland, der steigende Frischwasserbedarf, abnehmende Ernteerträge (teilweise auch aufgrund von extremeren Wetterereignissen) oder gar der Verlust der Artenvielfalt. Die globalen Initiativen, die Landwirtschaft nachhaltiger zu gestalten, zielen vor allem auf die Abkehr von Monokulturen und Pestiziden sowie auf eine Verringerung des Einsatzes von Antibiotika bei Tieren ab. Am nachhaltigsten lassen sich Lebensmittelknappheit und damit verbundene Preissteigerungen durch Smart Farming bekämpfen. Laut der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen gehen schätzungsweise 30 Prozent der weltweit für den menschlichen Bedarf produzierten Lebensmittel aufgrund ineffizienter Produktion und logistischer Probleme innerhalb der Lieferkette verloren oder landen im Abfall. Außerdem werden viele Lebensmittel, die noch zum Verzehr geeignet, aber nicht mehr schön anzusehen sind, weggeworfen oder verderben wegen schlechter Lagerhaltung. Solche Probleme können beispielsweise durch intelligentere Abfallverfolgungssysteme gelöst werden. Das Potenzial, Landwirtschaft effizienter und nachhaltiger zu betreiben, ist enorm.
Nach Schätzungen von BIS Research wird der globale Markt für Smart Farming im Jahr 2022 ein Volumen von rund 23 Mrd. Dollar erreichen, bei einer durchschnittlichen Wachstumsrate von 19,3 Prozent seit dem Jahr 2017. Die am schnellsten wachsenden Segmente des Sektors sind Lösungen für das Überwachen und Management von Viehbeständen sowie Indoor Farming. Beispiele sind „Precision Agriculture“ (datengestützte Überwachung von Feldern zur frühzeitigen Erkennung von Anomalien wie Krankheiten und zum gezielten Einsatz von Düngemitteln oder Pestiziden), „Vertical Farming“ (Pflanzen, die in Regalen angebaut werden) und „Aquakulturen“ (Fischfarmen). Unternehmen hinter dieser Entwicklung könnten nicht nur das Hungerproblem in ärmeren Ländern eingrenzen, sondern auch die Portfolios der Anleger bereichern. Vor diesem Hintergrund könnte ein Investment in das Zertifikat auf den Smart Farming & FoodTech Index (ISIN DE000VA8HXD6 >>>) von Vontobel für Anleger interessant sein (siehe rechts). Es fasst die potenziellen Profiteure dieses Megatrends in einem Produkt zusammen.
CHRISTIAN SCHEID
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.