Analyse
07:10 Uhr, 19.06.2024

SMA SOLAR - Eine Gewinnwarnung direkt aus der Hölle

Nur sechs Wochen, nachdem das Management von SMA Solar sich hingestellt und die Jahresziele erneut bestätigt hatte, folgt eine extrem heftige Gewinnwarnung.

Erwähnte Instrumente

  • SMA Solar Technology AG - WKN: A0DJ6J - ISIN: DE000A0DJ6J9 - Kurs: 41,520 € (XETRA)

Von einer „Korrektur“, wie SMA es ausdrückt, kann man da kaum sprechen. Die EBITDA-Prognose wird von einem Mittelwert von 255 Mio. EUR auf nur noch 105 Mio. EUR abgesenkt. Analysten müssen jetzt folglich ihre Ergebnisschätzungen im Schnitt um rund 55 % senken! Derzeit hat der Konsens noch eine Erwartung von 230 Mio. EUR.

Zu früh auf Besserung gehofft?

In meinem letzten SMA-Solar-Artikel zu den Zahlen zum ersten Quartal hatte ich noch die leichte Hoffnung, dass das Unternehmen besser durch die Krise kommen wird als Mitbewerber aus den USA. Das Geschäft hatte sich von kleinen Wechselrichtern auf das Geschäft mit Großanlagen verlagert. Genau hier erwartet sich SMA Solar auch weiterhin ein kräftiges Wachstum.

Als Gründe für die Unsicherheit führt SMA Solar die Europawahlen und die bevorstehende US-Wahl an. Das ist schwach und eine schlechte Entschuldigung. Für den Umsatz peilt SMA Solar aufgrund der verzögerten Auftragseingänge und weiterhin hoher Lagerbestände bei Distributoren und Installateuren jetzt einen Wert zwischen 1,55 Mrd. EUR und 1,70 Mrd. EUR (zuvor: 1,95 Mrd. EUR und 2,22 Mrd. EUR) an.

Kommt es nicht zu größeren Sondereffekten, wie beispielsweise Abschreibungen, sollte SMA Solar unter dem Strich weiter profitabel sein. 2022 holte das Unternehmen aus 70 Mio. EUR EBITDA immerhin einen Nettogewinn von 1,61 EUR pro Aktie heraus. Gut möglich, dass man ohne Sondereffekte bei rund 2 EUR landet. Bislang wurde rund das Doppelte erwartet. Zusätzliche Abschreibungen würden mich aber auch nicht überraschen.

Fazit: Die Kommunikation von SMA Solar ist natürlich nur als komplette Katastrophe zu bezeichnen. Langjährige Anleger sind es aber auch nicht viel anders von den Nordhessen gewohnt. Planen können die nicht. Entweder werden die Prognosen massiv übertroffen oder komplett zusammengestrichen. „Vom guten Jahresstart“, wie es am 8. Mai noch hieß, ist demnach nicht viel übriggeblieben. Anleger warten zunächst ab.

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Schätzungen von mir an die Gewinnwarnung angepasst

Jahr 2023 2024e* 2025e*
Umsatz in Mrd. EUR 1,90 1,65 1,80
Ergebnis je Aktie in EUR 6,50 2,00 2,50
KGV 6 20 16
Dividende je Aktie in EUR 0,50 0,20 0,30
Dividendenrendite 1,27% 0,51% 0,76%

*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten

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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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