Silber: Riskanter als Gold

Zürich (BoerseGo.de) - In den vergangenen Monaten hat Silber ein ähnliches Handelsmuster durchlaufen wie Gold. Nach einer starken Korrektur im zweiten Quartal setzte im Juli eine leichte Erholung ein. Die Analysten der Credit Suisse sehen jedoch signifikante Unterschiede zwischen Silber und Gold und halten Silber für das deutlich riskantere Edelmetall.

Wie Gold sei Silber hochgradig abhängig von Investment-Strömen. Auf dem physischen Silbermarkt herrsche ein steigender Angebotsüberhang. Silber sei ein wichtiges Nebenerzeugnis der Förderung von Basismetallen, und aufgrund des anhalten Produktionswachstums bei den Industriemetallen nehme auch die Silberproduktion stark zu. Durch die derzeit bestenfalls stagnierende Nachfrage seitens der Industrie entstehe ein zunehmendes Überangebot, das von den Anlegern aufgegriffen werden müsse. Auch die verlangsamte Inflation und die schwächere Gold-Performance im Vergleich zu früher zügelten den Appetit der Anleger für Silber. Dadurch sei das Aufwärtspotenzial für Silber trotz der weltweit niedrigen Zinsen begrenzt, heißt es im aktuellen „Research Monthly – Commodities“.

„Vor allem die Bewertung macht Silber riskanter als Gold. Im Gegensatz zu Gold ist Silber noch nicht unterbewertet. Da Silber ein Nebenprodukt der Basismetallförderung ist, steigt die Silberproduktion, so lange die Basismetallförderung wächst. Die technischen Indikatoren für Silber verzeichnen einen anhaltenden Abwärtstrend, obwohl sich das Momentum zuletzt stabilisiert hat. Insgesamt überwiegen unserer Meinung nach die Abwärtsrisiken, darum halten wir Silber für deutlich riskanter als Gold“, so die Credit-Suisse-Analysten.

Gegen 12:40 Uhr MESZ notiert Silber mit einem Plus von 0,15 Prozent bei 19,76 US-Dollar je Feinunze.