Fundamentale Nachricht
14:40 Uhr, 26.05.2015

Silber: Größter Gewinner unter den Edelmetallen

Der Silberpreis scheint sich Investmentanalyst bei der Landesbank Baden-Württemberg Thorsten Proettel zufolge allmählich zu stabilisieren.

Erwähnte Instrumente

  • Silber
    ISIN: XC0009653103Kopiert
    Kursstand: 16,87 $/Unze (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Stuttgart (BoerseGo.de) - Der Goldpreis pendelt bereits seit Sommer 2013 und damit seit rund 23 Monaten um die Marke von 1.200 US-Dollar und hat in diesem Bereich offenbar einen Boden gefunden. Anders sieht die Lage dagegen bei Silber aus. Die tiefste Notierung im Juni 2013 betrug 18,34 US-Dollar je Feinunze. Dieser Wert wurde jedoch vor allem in der zweiten Jahreshälfte 2014 deutlich unterboten: Im November und Dezember letzten Jahres kostete die Feinunze zwischenzeitlich nur noch rund 15 US-Dollar. Die Abwärtstendenz hielt also an. Mit Blick auf das Chartbild der letzten Jahre lässt sich die Bewegung zudem leicht als Reaktion auf die spekulative Übertreibung der Jahre 2010 und 2011 interpretieren, die nun allmählich abgebaut wird. Die von uns zwischenzeitlich erwartete Stabilisierung des Silberpreises auf einem höheren als dem aktuellen Niveau ist zumindest bis Ende 2014 nicht eingetreten, wie Thorsten Proettel, Investmentanalyst bei der Landesbank Baden-Württemberg, im aktuellen „Commodities Weekly“ schreibt.

Seit etwa sechs Monaten bewege sich die Notierung für den grau-glänzenden Rohstoff jedoch im Bereich zwischen etwa 15,40 US-Dollar sowie 18,40 US-Dollar und zuletzt habe eine Tendenz zum oberen Ende dieser Spanne bestanden. Silber habe sich seit Jahresanfang mit etwa sieben Prozent im Vergleich zu den anderen Edelmetallen sogar am stärksten verteuert. „Ist damit die Talsohle erreicht, von der sich die Preise allmählich wieder auf höheres Niveau bewegen?“, fragt sich Proettel weiter.

„Die Nachfrageseite des Marktes wird sich nach unserer Einschätzung 2015 durchaus robust entwickeln. Vor allem das weltweite Wirtschaftswachstum dürfte trotz der leichten Konjunkturschwäche in China für einen hohen Silberbedarf in der Elektrotechnik, anderen Industriebranchen und im Schmuckbereich sorgen. Vor diesem Hintergrund erwarten wir eine Fortsetzung der Aufwärtstendenz des Silberpreises in Richtung 18 US-Dollar. Skeptisch bleiben wir jedoch, was eine stärkere Verteuerung betrifft“, so Preottel.

Das Silberangebot sei in den letzten Jahren kontinuierlich angestiegen. So habe die weltweite Förderung vor zehn Jahren nur 20.000 Tonnen betragen, während 2015 ungefähr 28.700 Tonnen abgebaut werden dürften. Anleger sollten sich zudem der Risiken von Silberengagements bewusst sein. Der Preis des Edelmetalls bewege sich oftmals überproportional stark zum Goldpreis. Hierbei gebe es aber immer wieder auch Ausnahmen. Sollte die Goldnotierung in den nächsten Wochen vor dem Hintergrund der sich zuspitzenden Lage in Griechenland nach oben bewegen, dann müsse Silber nicht unbedingt vorauseilen. Denkbar wäre auch, dass das weiße Edelmetall angesichts wieder aufflammender Konjunkturängste ähnlich wie Aktien unter Druck geriete, heißt es weiter.

„Wir erwarten im Konflikt zwischen Athen und seinen Gläubigern zwar eine für beide Seiten einigermaßen gesichtswahrende Einigung in letzter Minute. Die Volatilität könnte aber dennoch steigen, zumal die Gefahr einer sich wie ein Unfall ereignenden Staatspleite stark zugenommen hat“, so Proettel.

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

Mehr Experten