Nachricht
12:21 Uhr, 06.09.2010

SfA: Fondsanleger über Rechte und Chancen informieren

München (BoerseGo.de) - Banken und Anlagevermittler kassieren oftmals hohe Provisionen im zweistelligen Prozentbereich ein, während vorsichtig geschätzt 50 bis 80 Prozent der Anlagen im Grauen Kapitalmarktbereich langfristig scheitern. Dies kritisiert Rechtsanwältin Angelika Jackwerth, Geschäftsführerin der Schutzvereinigung für Anleger (SfA). In Euro und Cent seien das laut einer Studie des Bundesministeriums für Verbraucherschutz jährlich Schadenssummen zwischen 20 und 30 Milliarden Euro, die den Anlegern durch mangelhafte Finanzberatung entstehen, so Jackwerth.

Laut der Juristin ist aber der Trend erfreulich, dass immer mehr Gerichte Anlegerrechte durch positive Urteile stärken. Das reicht aber längst nicht aus. Nach Ansicht der Schutzvereinigung SfA kann diese Entwicklung aber nicht ausreichen und fordert daher die Politik nachdrücklich auf, sich für einen wirksamen Anlegerschutz einzusetzen.

Mit einer bundesweiten Veranstaltungsreihe in mehreren deutschen Großstädten informiert die SfA Fonds-Anleger derzeit über ihre Rechte und die gestiegenen Chancen, Schadensersatzansprüche vor Gericht durchzusetzen. „Allein mit der Investition in Immobilien-, Medien- oder Lebensversicherungsfonds haben Anleger als Folge der Finanzkrise rund 50 Milliarden Euro verloren“, sagt Rechtsanwältin Jackwerth.

Bei den Veranstaltungen geht es vorrangig um DG-Fonds. Dabei wird zunächst die wirtschaftliche Situation der Fonds analysiert. Anleger erfahren nach Erfahrung des SfA auf diesem Wege oft zum ersten Mal, wie die Mittelverwendung in der Regel angelegt ist. Zudem kann gezeigt werden, mit welchen juristischen Mitteln Ansprüche durchgesetzt werden können. Hier spielen das Verschweigen von Rückvergütungen, eine nicht anlegergerechte Beratung und Fehler in den Emissionsprospekten eine wichtige Rolle.

„Anleger sollten gerade zum Jahresende darauf achten, dass ihre Ansprüche nicht verjähren“, warnt Angelika Jackwerth. Bei verschiedenen Medienfonds sei der Investor zudem mit erheblichen steuerlichen Rückforderungen konfrontiert. Besonder pikant: Die Forderungen sind rückwirkend mit sechs Prozent hoch zu verzinsen. „Es empfiehlt sich daher in jedem Fall, Ansprüche rechtlich prüfen zu lassen', erklärt die Fachanwältin für Bank- und Kapitalmarktrecht.

Die Veranstaltung finden in Hamburg, Hannover, Stuttgart, München und Köln ab diesen Oktober statt.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

Mehr Experten