Kommentar
07:15 Uhr, 09.01.2023

SENTIX – Düstere Wolken über den US-Märkten?

In der zurückliegenden Woche gab es gleich mehrere Bankstrategen, die sich negativ zum Aktienmarkt in den USA geäußert hatten.

Überraschend dabei: Europäische Aktien stufen die Strategen meist als deutlich spannender an. Deren Bewertung sei deutlich niedriger und ein Gewinnrückgang schon längst eingepreist. Nicht so bei den Amerikanern, denn hier dominiere immer noch der Optimismus.

US-Aktien auch vom Sentiment her eher schwierig

  • Für die US-Aktien springt das Sentiment deutlich an. Immer mehr Anleger werden auf kurze Sicht positiv gestimmt. Das Sentiment liegt jetzt wieder im neutralen Bereich. Gleichzeitig geht das strategische Grundvertrauen der Profis deutlich zurück. Eine Kursschwäche in den kommenden Wochen erscheint daher wahrscheinlich. Es fehlt weiterhin eine positive Wertwahrnehmung.
  • China bleibt derweil angesagt. Das Grundvertrauen steigt weiter an und die Anleger scheinen hinter Corona einen Schlusspunkt setzen zu wollen.
  • Auch in Euroland bleiben die Anlageprofis zurückhaltend, während sich die Privatanleger über fallende Energiepreise freuen und positiver in die Zukunft blicken (wollen). Das Chance-/Risiko Verhältnis für Aktien verschlechtert sich zunehmend und lädt eher auch mal zu Gewinnmitnahmen ein.
  • Für Euroland-Bonds bleiben die Perspektiven aussichtsreich. Die Bonds profitieren von einem Einstellungswandel und bieten Kurschancen.
  • Das strategische Grundvertrauen in den Bitcoin bleibt derweil angeschlagen. Anleger erkennen auch auf aktuellem Kursniveau keine Werte und halten sich aufgrund des zunehmenden staatlichen Drucks und der Aussicht auf staatliche Digitalwährungen zurück, so die Einschätzung der sentix-Strategen.
  • Beim Rohöl wird das negative Sentiment eher zur Stütze. Klar positive (Kauf)-Signale bleiben aber weiter aus.
  • Bei Silber sollte sich die Erholung fortsetzen können. Das strategische Grundvertrauen bessert sich weiter. Trotz deutlicher Kursgewinne versprechen sich Anleger von Silber noch deutlich mehr.

Fazit: Der Daumen für die US-Aktienmärkte zeigt sentimenttechnisch nach unten. Für Euroland wird die Luft dünner. Gerade die Profis zeigen sich wenig von Aktien angetan und sehen die Chancen eher bei den Bonds. Hier sind die Anlegegruppen (Profis/Private) deutlich gespalten. Da die Profis historisch eine bessere Trefferquote haben, sollte der Anleger eher deren Einschätzung vertrauen.

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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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