Fundamentale Nachricht
16:10 Uhr, 02.12.2015

Sehr starker ADP-Arbeitsmarktbericht drückt auf die Kaufstimmung

Die Zinswende in den USA wirft ihre Schatten voraus: Nach noch deutlich besseren ADP-Zahlen als erwartet, lassen Anleger die Finger von US-Aktien.

Erwähnte Instrumente

Deutlich besser als erwartet sind heute die Arbeitsmarktdaten des US-Arbeitsmarktdienstleister Automatic Data Processing (ADP) ausgefallen: Im November wurden 217.000 neue Stellen außerhalb der Landwirtschaft geschaffen. Volkswirte hatten lediglich 190.000 neue Stellen nach 182.000 im Vormonat erwartet. Am Freitag schließen sich die offiziellen US-Arbeitsmarktzahlenfür November an. Weil die US-Wirtschaft kräftig anzieht, könnte die Zinswende Mitte Dezember damit beschlossene Sache sein. Doch Analysten rufen zur Vorsicht: So ist nach Einschätzung des Vermögensverwalters Pictet der US-Dollar schon jetzt um 25 bis 30 Prozent überbewertet.

Weitere Wettbewerbsvorteile dürften die USA aufgrund der Schwäche der Eurozone verlieren. Die Verbraucherpreise in der Eurozone haben sich, wie heute bekannt wurde, auch im November schwach entwickelt und dürften der Europäischen Zentralbank (EZB) damit weitere Munition für eine Lockerung ihrer Geldpolitik am Donnerstag geben. Die Inflationsrate verharrte im November bei 0,1 Prozent, wie die europäische Statistikbehörde Eurostat auf vorläufiger Basis mitteilte. Bereits im Oktober hatte die Jahresrate 0,1 Prozent betragen. Volkswirte hatten für November eigentlich einen leichten Anstieg um 0,2 Prozent erwartet. Lockert die EZB morgen ihre Geldpolitik, dürfte der Euro weiter abwerten und Exporte aus der Eurozone verbilligen. Weil auch China und Japan mit Rückenwind ihrer Zentralbanken günstig exportieren können, dürfte der aufwertende US-Dollar zukünftig nicht unproblematisch für die US-Wirtschaft werden. Anleger achten auf die Reden von Fed-Chefin Janet Yellen, die sich heute gleich zweimal zu Wort meldet.

In der ersten Stunde nach Handelsbeginn verliert der Dow Jones 0,07 Prozent auf 17.875 Punkte. Der S&P schwächelt ebenfalls bei 2.102 Punkten (-0,02 Prozent). Der Nasdaq 100 hingegen legt um 0,38 Prozent auf 4.734 Punkte.

Die Ölpreise kommen heute weiter unter Druck. WTI verliert 1,33% auf 41,11 US-Dollar. Brent gibt um 1,49% auf 43,63 US-Dollar nach. Die Rohstoffeinfuhrpreise der Industrieländer sind im November auf den tiefsten Stand seit mehr als sechseinhalb Jahren gesunken, allein gegenüber dem Vormonat sanken die Preise um 6,4 Prozent. Der Preis der weltweit wichtigsten Leichtölsorte Brent sank im November laut HWWI 6,8 Prozent auf 46,04 Dollar, und der WTI-Preis gab um 7,1 Prozent auf 43,01 Dollar nach. Der Preis von Öl aus dem Nahen Osten gab sogar um 8,4 Prozent auf 42,16 Dollar nach. Nach den Daten der Internationalen Energieagentur (IEA) übersteigt seit dem ersten Quartal 2014 die global produzierte Menge an Rohöl den weltweiten Konsum. Im Vorfeld der OPEC-Sitzung am 4. Dezember deutet nichts auf Änderungen am Marktzustand hin.

Gold verliert angesichts der sehr starken ADP-Arbeitsmarktdaten knapp 1 Prozent auf 1.059 US-Dollar.

Das Währungspaar EUR/USD fällt nach den Inflationsdaten aus der Eurozone auf ein Tagestief bei 1,0590 US-Dollar.

Konjunktur

ISM New York Index über den Erwartungen

Der ISM New York Index notiert im November bei 60,7. Erwartet wurde ein Wert von 58,0 nach 65,8 zuvor.

US-Produktivität wächst im dritten Quartal moderat

Die Produktivität außerhalb der Landwirtschaft in den USA ist im dritten Quartal 2015 nach revidierter Rechnung saisonbereinigt und auf das Jahr hochgerechnet um 2,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal gestiegen. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Zuwachs in dieser Höhe erwartet, nachdem bei der ersten Schätzung eine Zunahme von 1,6 Prozent ausgewiesen worden war.

ADP: US-Privatwirtschaft schafft überraschend viele Stellen

Die US-Unternehmen haben im November ihren Personalbestand überraschend kräftig aufgestockt. Wie der Arbeitsmarkt-Dienstleister Automatic Data Processing Inc (ADP) berichtete, entstanden gegenüber dem Vormonat 217.000 Stellen. Analysten hatten nur ein Plus von 192.000 Jobs vorausgesagt.

Wöchentliche MBA-Hypothekenanträge leicht gesunken

USA: Wöchentliche MBA-Hypothekenanträge -0,2% nach -3,2% in der Vorwoche.

Einzelaktien

Brown Forman verfehlt die Analystenschätzungen

Brown Forman verfehlt im abgelaufenen Geschäftsquartal mit einem Gewinn von $0,97 je Aktie die Analystenschätzungen von $1,00. Umsatz mit $1,1 Mrd jedoch weit über den Erwartungen von $860 Mio

G-III Apparel senkt EPS-Prognose

G-III Apparel senkt EPS-Prognose für 2016 von $2,78 - $2,88 auf $2,67 - $2,82 je Aktie. Stockt die Aktienrückkäufe von 3,75 Mio auf 5,0 Mio Aktien auf

SAIC übertrifft die Analystenschätzungen

SAIC übertrifft im abgelaufenen Geschäftsquartal mit einem Gewinn von $0,73 je Aktie die Analystenschätzungen von $0,65. Umsatz mit $1,14 Mrd im Rahmen der Erwartungen

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