Schwung der Weltwirtschaft verliert an Fahrt
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Hamburg (BoerseGo.de) - Léon Cornelissen, Chefvolkswirt Research von Robeco Asset Management, erläutert in seinem aktuellen Marktausblick, warum sich die Zeichen zur Abschwächung der Weltwirtschaft mehren. „Der Schwung der Weltwirtschaft verliert an Fahrt. Während in den kommenden Monaten mögliche Bedenken wegen der zunehmenden Inflationsrisiken in den Hintergrund treten, werden zwei andere Themen die Diskussion beherrschen: "Double Dip" und "Quantitative Easing 3", meint der Experte.
Welchen Einfluss hat dies auf Aktien? „Wir gehen nicht davon aus, dass die Aktien sich in den kommenden Monaten besonders gut entwickeln. Auf 12-Monats-Sicht erwarten wir jedoch positive Ergebnisse. Denn die Unternehmensgewinne sind weiterhin ein treibender Faktor, aber signifikante positive Gewinnüberraschungen sind zunehmend unwahrscheinlich, weil die Margen hoch sind und die Wirtschaft nicht stark wachsen wird“, so Cornelissen.
Zudem geht der Robeco-Chefvolkswirt auf die Aussichten für Unternehmensanleihen ein: Die sind seiner Ansicht nach zwar weiterhin positiv, schwächen sich jedoch ab. „Die Spreads haben sich im Laufe des letzten Monats vergrößert. Die neusten Wirtschaftsdaten deuten darauf hin, dass die Weltwirtschaft an Fahrt verliert. Trotzdem ist das Produzentenvertrauen nahe dem historischen Hoch, so dass zum jetzigen Zeitpunkt kein Grund für Pessimismus besteht. Unternehmensanleihen sind nicht preiswert, aber die Spreads sind weiterhin attraktiv“.
Abschließend zeichnet Cornelissen die weitere Entwicklung der Rohstoffpreise nach. „Die Korrektur der Rohstoffpreise kann auf das abnehmende Risiko zurückgeführt werden, dass die Ölproduktion in Saudi-Arabien von den Unruhen im Nahen Osten betroffen werden könnte. Zudem schien der Markt überkauft. Mit anderen Worten: Massenpsychologie spielte eine wichtige Rolle. Außerdem fielen die letzten makroökonomischen Daten eher enttäuschend aus. Es könnte etwas dauern, bis die Rohstoffpreise neue Höchstwerte erreichen“, so Cornelissen.
Sein Fazit: „Bei Aktien bleiben die Schwellenmärkte weiterhin unsere bevorzugte Region. Die Inflationsrisiken sind zurückgegangen, seit das Wachstum an Fahrt verliert. Trotzdem werden weitere geldpolitische Straffungsmaßnahmen notwendig sein. Doch die Aussichten deuten weiterhin auf eine Fortsetzung des Wachstums hin. Ein weiterer, wichtiger Punkt: Die Schwellenländer werden nicht mit einer Umstrukturierung der Staatsschulden zu kämpfen haben“.
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