Schwellenländer-Aktien: KGV auf historisch niedrigem Niveau

Wien (GodmodeTrader.de) - Die zunehmende Überzeugung unter den Marktteilnehmern, dass die US-Notenbank wohl zunächst von weiteren Zinsanhebungen absehen wird, könnte sich auch als eine Fehleinschätzung erweisen. Denn die jüngsten Konjunkturdaten in den USA erhöhen eher den Druck auf die Notenbank, die Zinsen anzuheben, wie Angelika Millendorfer, Leiterin des Teams Emerging Markets Aktien bei Raiffeisen Capital Management, im aktuellen „em-report“ schreibt.

Was Emerging Markets-Aktien betreffe, so seien diese aktuell so attraktiv bewertet wie selten in den letzten 20 bis 30 Jahren. Ihr durchschnittliches KGV der letzten zehn Jahre liegt bei etwa zehn bis elf. In den letzten 25 Jahren habe es die Zehnermarke lediglich sechsmal unterschritten - und in jedem dieser Fälle seien in den folgenden fünf Jahren markante Kurssteigerungen von kumuliert jeweils weit über 100 Prozent erfolgt. Kurzum, EM-Aktien könnten sich auf Sicht der nächsten fünf bis zehn Jahre sehr positiv entwickeln, auch wenn neuerliche Rückschläge natürlich jederzeit möglich seien, heißt es weiter.

„Chinas Führung bekräftigt Wachstumsziel und sieht das Land ausreichend gerüstet für die zunehmenden Herausforderungen. Die Ratingagentur Moody’s hat diesbezüglich massive Zweifel und senkte den Bonitätsausblick für China auf "negativ" herab. Ein erster echter Test könnten die geplanten Stilllegungen von Überkapazitäten in der Stahl-, Kohle- und Zementproduktion werden. Mehrere Millionen Arbeitsplätze würden dabei verlorengehen - und die große Frage ist, ob und wo entsprechend neue Arbeitsplätze geschaffen werden können“, so Millendorfer.