Schwellen- und Frontier-Märkte - Wie Banken von finanzieller Inklusion und Fintech profitieren
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Benjamin Franklins berühmter Ausspruch (engl. „Out of adversity comes opportunity“) wurde mehr als einmal verwendet, um die Art und Weise zu beschreiben, in der die Covid-19-Pandemie im vergangenen Jahr den Wandel beschleunigt hat. Unseres Erachtens wird dies nirgendwo deutlicher als im Finanzsektor der Schwellen- und Frontier-Märkte. Die Entschlossenheit der Regierungen, die finanzielle Inklusion weiter voranzutreiben, und die Bereitschaft der Unternehmen, den Übergang zu bargeldlosen Transaktionen zu erleichtern, sind stärker denn je. Obwohl die Pandemie die Banken in den Schwellen- und Frontier-Märkten vor zahlreiche Herausforderungen gestellt hat, sind wir der Meinung, dass die meisten von ihnen ein erstaunliches Risikomanagement betrieben haben, weiterhin innovativ sind und die Auswirkungen von Covid-19 deutlich besser überstanden haben, als viele erwartet hatten. Die strukturellen Chancen für diese Unternehmen sind nach wie vor intakt und spiegeln sich unserer Meinung nach derzeit nicht in den Bewertungen wider, die nach wie vor unter dem Vorkrisenniveau liegen.
Finanzielle Inklusion und Fintech treiben strukturellen Wandel voran
Finanzielle Inklusion – der Prozess, der Personen Zugang zu grundlegenden Finanzprodukten und -dienstleistungen ermöglicht, um ihren Bedarf zu decken – ist ein struktureller Wandel, der unseres Erachtens Chancen für ausgewählte Banken in Schwellenländern und Frontier Markets schafft. In den vergangenen Jahren wurden die Entwicklungen in diesem Bereich durch eine unterstützende Regierungspolitik, Fintech-Innovationen sowie die Notwendigkeit, Kontakte aufgrund der Corona-Pandemie zu reduzieren, beschleunigt.
In weiten Teilen der Welt spielt die finanzielle Inklusion eine entscheidende Rolle bei der Armutsbekämpfung und der Steigerung des Wohlstands, weshalb sich Regierungen weltweit für dieses Thema einsetzen. Nach Angaben der Weltbank haben sich seit 2010 mehr als 55 Länder zur finanziellen Inklusion verpflichtet, und mehr als 30 haben entweder eine nationale Strategie eingeführt oder sind dabei, eine solche zu entwickeln.
Fintechs – Chance statt Bedrohung für etablierte Banken
Verständlicherweise werden Fintechs von vielen als Bedrohung für die etablierten Banken in den entwickelten Märkten angesehen. Für die etablierten Banken in den Schwellen- und Frontier-Märkten, die Innovationen in ihren Märkten vorantreiben, sind sie jedoch eher eine Chance als eine Bedrohung. Da sich der Wandel hin zu Mobile-Banking und bargeldlosen Transaktionen beschleunigt, genießen einige Banken eine Wettbewerbsstärke, die sich aus der Tatsache ergibt, dass sie über ein kostengünstiges traditionelles Einlagengeschäft verfügen, gleichzeitig aber auch von Fintech-getriebenen Wachstumschancen profitieren.
Auch wenn viele Menschen, die kein Bankkonto besitzen, in abgelegenen Gebieten leben, in denen die nächste Bankfiliale möglicherweise zu weit von Wohnort und Arbeitsplatz entfernt ist: Die zunehmende Verbreitung von Mobiltelefonen und Internet verändert die Art und Weise, wie die Welt Zugang zu Finanzprodukten erhält. Laut dem Global Financial Inclusion Index („Findex“) der Weltbank haben 78 Prozent der Erwachsenen ohne Bankkonto Zugang zu einem Mobiltelefon.
Finanzprodukte durchdringen allmählich zunehmend die Schwellen- und Frontier-Märkte. Dies sollte in Verbindung mit einer günstigen demografischen Entwicklung ein Umfeld schaffen, das sich für gut positionierte Finanzinstitutionen als förderlich für ein langfristig starkes und nachhaltiges Ertragswachstum erweist. Wir sind überzeugt, dass viele gut geführte Banken in Schwellen- und Frontier-Märkten von der steigenden finanziellen Inklusion und der Entwicklung von Fintech profitieren werden. Auch wenn Covid zu kurzfristigen Herausforderungen geführt haben mag: Wir sind davon überzeugt, dass es Banken gibt, die widerstandsfähig und attraktiv bewertet sind und durch Innovationen sicherstellen, dass sie vom strukturellen Wandel profitieren.
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