Schweizerische Notenbank hält Franken nach wie vor für überbewertet

Zürich/ Bern (Godmode-Trader.de) - Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat heute beschlossen, an den Negativzinsen weiter festzuhalten. So verharrt das Zielband für den 3-Monats-Libor zwischen minus 1,25 und minus 0,25 Proizent. Der Zins auf Sichteinlagen bei der SNB, die über einen gewissen Schwellenwert hinausgehen, bleibt weiterhin bei minus 0,75 Prozent. Die Entscheidung entspricht den Erwartungen des Marktes. Die expansive Geldpolitik verfolge das Ziel, die Preisentwicklung zu stabilisieren und die Wirtschaftsaktivität zu unterstützen, hieß es im Statement.

Die SNB betonte erneut, dass sie den Franken nach wie vor als „deutlich überbewertet“ ansieht. Die Negativzinsen sollen Anlagen in Schweizer Franken unattraktiver machen und so den Aufwertungsdruck dämpfen. Die Nationalbank werde bei Bedarf weiterhin am Devisenmarkt aktiv bleiben, wobei die gesamte Währungssituation berücksichtigt werde, so die SNB in ihrer Lagebeurteilung. „Der Hinweis auf das gesamte Wechselkursgefüge signalisiert, dass nicht nur das Austauschverhältnis zum Euro die Geldpolitik der SNB bestimmt“, erklärt die NordLB. Nicht zuletzt die anhaltende Straffung der Geldpolitik in den USA könnte perspektivisch zu einem abnehmenden Aufwertungsdruck beitragen.

Die SNB erwartet für 2017 weiterhin ein Wachstum des realen Bruttoinlandsprodukt (BIP) von rund 1,5 Prozent. Die Inflationsprognose wurde geringfügi geändert. Für das laufende Jahr rechnen die Währungshüter rund um Präsident Thomas Jordan wie bisher mit einer durchschnittlichen jährlichen Inflationsrate von 0,3 Prozent. Mit einer Schätzung von 0,3 bzw. 1,0 Prozent für das kommende und übernächste Jahr erwartet die SNB zudem weiterhin eine sehr langsame Normalisierung an der Preisfront.