Kommentar
18:05 Uhr, 30.09.2022

Uni-Michigan-Konsumklima steigt weniger stark als erwartet - Micron-COO überrascht von starkem Geschäftseinbruch

stock3 Newsflash: Alles, was heute an der Börse für Trader und aktive Anleger wichtig ist. Kompakt auf den Punkt gebracht.

Erwähnte Instrumente

  • KWS SAAT SE & Co. KGaA
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    Kursstand: 55,900 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • NIKE Inc.
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    Kursstand: 95,330 $ (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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US-Konsum zieht trotz hoher Inflation an

Kreml: Angriff auf annektierte Gebiete ist Angriff auf Russland

EZB-Räte für langsamere Gangart

Eurozone: Inflation springt auf 10 Prozent

EU: Die Gewinnabschöpfung gegen hohe Energiepreise kommt

Russland annektiert ukrainische Gebiete

Scholz - Gaspreise werden "massiv fallen"

VDMA: Die Aussichten verdüstern sich

Nike: Quartalsgewinn bricht wegen steigender Kosten ein

Markt

Am deutschen Aktienmarkt ist ein tiefroter Börsenmonat September zu Ende gegangen. Die Kurse im DAX sanken seit Ende August um 5,61 Prozent. Am Freitag ging es aber immerhin um 1,16 Prozent auf 12.114,36 Punkte nach oben. „Die Stimmung bleibt gerade zu depressiv," merkte Portfoliomanager Thomas Altmann dazu an. Vergangene Woche waren die Aktienmärkte sogar auf den tiefsten Stand seit zwei Jahren gerutscht. Eine ganze Reihe von Unsicherheitsfaktoren setzen den Börsen zu. Wie eine dunkle Wolke schwebt ein möglicher Konjunkturabschwung über den Märkten. Wenn die Notenbanken im Kampf gegen die Inflation die geldpolitischen Zügel straffen, nehmen sie ein Rezessionsrisiko bewusst in Kauf. Dazu kommen die absehbare Energiekrise und erhebliche politische Unsicherheiten, die der Ukraine-Krieg bringt. Am heutigen Freitag suchen die Anleger im DAX nach einem versöhnlichen Monats- und Wochenausklang. Der Leitindex lag zuletzt mit 0,7 Prozent im Plus bei 12.060 Punkten.

Analysen & Artikel des Tages

DAX - Tagesausblick: Wie gewonnen so zerronnen, zack, alle Zugewinne wieder weg

EUR/USD-Tagesausblick - Euro wieder im Aufwind?

PALLADIUM - Der Countdown läuft

3+ US-Dollar: Diese Stärke provoziert eine globale Krise

Unternehmen

Der US-Halbleiterhersteller Micron reduziert seine Investitionskosten. Die Ausgaben sollten um 30 Prozent gekürzt werden, sagte CEO Sanjay Mehrota. „Was uns überrascht hat, ist, wie stark der Rückgang ausfällt", sagte der für das operative Geschäft zuständige Vorstand Sumit Sadana. Für das erste Quartal des Geschäftsjahres rechnet Micron mit einem Umsatz von 4,25 Mrd. Dollar plus/minus 250 Mio. Dollar. Analysten erwarten im Schnitt 5,62 Mrd. Dollar. Im abgelaufenen Quartal lagen die Erlöse mit 6,64 Mrd. Dollar unter den Erwartungen und deutlich niedriger als vor einem Jahr.

Micron Technology Inc.
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Der Flugzeugbauer Boeing konnte 42 Bestellungen von Westjet für seinen Flieger 737-10 vermelden. Auf der anderen Seite gab es Presseberichte, wonach die US-Luftfahrtbehörde FAA Zweifel an der Zertifizierung der 737 Max 7 bis Dezember geäußert habe. Die FAA forderte Boeing auf, alle verbleibenden System Safety Assessments-Dokumente bis Mitte September einzureichen, wenn die Zertifizierungsarbeiten bis Dezember abgeschlossen werden sollen.

Boeing Co.
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Der Facebook-Konzern Meta hat einen Einstellungsstopp und weitere Umstrukturierungen angekündigt. CEO Mark Zuckerberg habe der Belegschaft erklärt, er habe auf eine weitergehende Stabilisierung der Wirtschaft zum jetzigen Zeitpunkt gehofft, meldete Bloomberg. Dies sei jedoch wohl nicht geschehen, weswegen man jetzt „etwas konservativ planen" wolle.

Facebook Inc.
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Die Sportwagentochter Porsche hat diese Woche den größten deutschen Börsengang in Deutschland seit der Telekom im Jahr 1996 über die Bühne gebracht. Mit 82,50 Euro schlossen die Aktien der Porsche AG mit dem Börsenkürzel 911 am Vortag auf dem Niveau des Ausgabepreises, nachdem sie zwischenzeitlich bis auf 86,76 Euro gestiegen sind. Papiere von VW und ihres Großaktionärs Porsche SE waren in der Folge sehr schwach. Die Vorzugsaktien von VW sanken um fast 7 Prozent und mit Stimmrechten ausgestattete VW-Stammaktien um rund 9 Prozent. Für Porsche-SE-Anteilsscheine war es gar fast 11 Prozent abwärts gegangen.

Volkswagen AG Vz.
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Die Allianz und die italienische UniCredit wollen ihre Überkreuz-Beteiligungen in Kroatien verschlanken. Der Versicherungsriese verkauft seinen Anteil von 11,7 Prozent an der Zagrebacka Banka (Zaba), einer der größten Banken des Landes, an den Mehrheitseigentümer UniCredit, wie die Institute mitteilten. Zaba beträgt im Gegenzug seine Beteiligung von 16,8 Prozent an der Allianz Hrvatska an den Versicherer. An der Zusammenarbeit im operativen Geschäft halten beide Unternehmen fest. Die UniCredit kommt damit auf mehr als 95 Prozent an der kroatischen Bank.

Allianz SE
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Der US-Sportartikelkonzern Nike hat im vergangenen Quartal wegen gestiegener Frachtkosten und dem aufgewerteten Dollar deutlich weniger verdient. Zugleich schnellen die Lagerbestände in die Höhe und werden unter anderem mit Hilfe von Rabatten abgebaut. Der Gewinn brach auf Jahressicht um 22 Prozent auf 1,47 Mrd. US-Dollar ein, während der Umsatz in dem Ende August abgeschlossenen ersten Geschäftsquartal noch um vier Prozent auf knapp 12,7 Mrd. Dollar gesteigert werden konnte. Die Zahlen gab Nike am Donnerstag nach Börsenschluss bekannt. Bei stabilen Wechselkursen hätte es ein Umsatzplus von zehn Prozent gegeben, hieß es weiter. Der starke Dollar lässt Auslandseinnahmen bei der Umrechnung in US-Währung in der Bilanz niedriger erscheinen. Die Lagerbestände erhöhten sich um 44 Prozent auf 9,7 Mrd. Dollar.

Nike Inc.
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Die Commerzbank will darauf verzichten, ihre Direktbank Comdirect technisch voll in den Konzern zu integrieren. Dies bestätigte ein Sprecher gegenüber der WirtschaftsWoch". Stattdessen soll die unabhängige IT der Comdirect teilweise erhalten bleiben. Indes sollen Hintergrundprozesse und Teile der IT-Infrastruktur beider Marken weiterhin zusammengeführt werden und künftig "maximal einheitlich" erfolgen.


Commerzbank AG
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Branchen

Deutschlands Maschinen- und Anlagenbauer sorgen sich um die rasant steigenden Preise zum Beispiel für Erdgas und die sich abzeichnende Energiekrise. Aktuell gebe es zwar bei rund 90 Prozent der Unternehmen keine Einschränkungen in der Produktion aufgrund der Probleme in der Energieversorgung, erläuterte der Chefvolkswirt des Branchenverbandes VDMA, Ralph Wiechers, am Freitag die Ergebnisse einer Umfrage unter 641 Mitgliedsunternehmen. „Doch die Aussichten verdüstern sich: 57 Prozent der Unternehmen, also mehr als jedes zweite, erwartet eine Verschärfung der Situation in den nächsten sechs Monaten." Etwa drei von vier Unternehmen rechnen nach Angaben des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) trotz der widrigen Umstände im laufenden Jahr mit einem nominalen, wenngleich vornehmlich inflationsgetriebenen Umsatzwachstum.

Konjunktur & Politik

Der von der Universität Michigan erhobene Konsumklimaindex für die USA ist im September zum Vormonat um 0,4 auf 58,6 Punkte gestiegen, wie die Universität am Freitag nach einer zweiten Umfragerunde mitteilte. Erwartet worden war marktseits eine Bestätigung der Erstschätzung von 59,5 Punkten. Im Juni war die Verbraucherstimmung noch auf ein Rekordtief von 50,0 Punkten gefallen.

Die neuen Daten zu den privaten Einkommen und Ausgaben in den USA zeigen nach oben. Die Konsumausgaben legten im August gegenüber dem Vormonat trotz der hohen Inflation um 0,4 Prozent zu, wie das Handelsministerium in Washington mitteilte. Analysten hatten mit einem Zuwachs um 0,2 Prozent gerechnet. Die Einkommen der privaten Haushalte stiegen wie erwartet um 0,3 Prozent. Der Preisauftrieb verstärkte sich wieder. Der auf den Konsumausgaben basierende Preisindex PCE stieg im Jahresvergleich um 6,2 Prozent und im Monatsvergleich um 0,3 Prozent. Der Kernindex ohne Energie und Nahrungsmittel stieg auf Jahressicht um 4,9 Prozent, nach 4,7 Prozent im Vormonat.

Die Präsidentin der Fed-Filiale von San Francisco, Mary Daly, plädiert für ein Leitzinsniveau von 4 bis 4,5 Prozent bis Ende dieses Jahres und von 4,5 bis 5,0 Prozent bis Ende 2023, um die Inflation in den Griff zu bekommen. Sie könne sich aber vorstellen, dass die Fed die Zinsen weiter strafft, sollte die Inflation nicht wie erwartet zurückgehen.


Die US-Notenbank will im kommenden Jahr sechs der größten US-Banken einem Klimastresstest unterziehen. Geprüft würden die Bank of America, Citigroup, Goldman Sachs, J.P. Morgan Chase, Morgan Stanley sowie Wells Fargo, teilte die Federal Reserve mit.

Im oberbayerischen Landkreis Landsberg am Lech, genauer gesagt in Kinsau, könnte schon bald nach Erdgas gesucht werden. Der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) gab eine Erlaubnis zur Erkundung eines Felds in der Gemeinde. Laut der Firma, die dort bohren will, werden dort „mehrere hundert Millionen Kubikmeter Erdgas“ vermutet.

Der Kreml hat vor ukrainischen Angriffen auf von Russland annektierte Gebiete gewarnt. Das würde wie Angriffe auf Russland betrachtet, sagte Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow am Freitag in Moskau. Mit der Annexion der vier ukrainischen Regionen Donezk, Luhansk, Cherson und Saporischschja würden auch die Teile „de jure" eingegliedert, die nicht von russischen Streitkräften kontrolliert werden. Präsident Wladimir Putin forderte die Ukraine auf, umgehend jegliche militärischen Handlungen einzustellen und an den Verhandlungstisch zurückzukehren. „Wir sind bereit für Gespräche", sagte er bei der Anschluss-Zeremonie der vier ukrainischen Gebiete. In diesem Zusammenhang betont er, die Regierung in Kiew solle den Willen der Menschen respektieren. Die britische Premierministerin Liz Truss hat die Annexion verurteilt. „Das Vereinigte Königreich wird niemals den souveränen Willen dieser Menschen ignorieren und wird die Regionen Donezk, Luhansk, Cherson und Saporischschja niemals als etwas anderes als ukrainisch akzeptieren", sagte die Politikerin einer Mitteilung vom Freitag zufolge.


Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat die Ära mit intensiven Devisenmarkt-Interventionen zur Schwächung des Frankens beendet. Die Notenbank verkaufte im Zeitraum April bis Juni Devisen im Wert von fünf Mio. Franken, wie aus am Freitag veröffentlichten SNB-Daten hervorging. Seit der Abschaffung der Anbindung an den Euro im Jahr 2015 hatte die SNB insgesamt 353 Mrd. Franken vor allem für den Kauf von Dollar, Yen und Euro ausgegeben, um die Aufwertung der gefragten heimischen Währung einzudämmen. Der Ende der Devisenkäufe ist der zweite wichtige Kurswechsel der SNB in kurzer Zeit, nachdem die Zentralbank zuletzt nach fast acht Jahren die Negativzinsen aufgehoben hatte, um die anziehende Inflation zu bekämpfen.

Im EZB-Rat mehren sich die Stimmen (zuletzt Präsidentin Christine Lagarde, Robert Holzmann, Olli Rehn) für eine kräftige Zinserhöhung von erneut 75 Basispunkten im Oktober angesichts der anhaltend hohen Inflation. Vereinzelt mahnen Notenbanker aber auch zur Vorsicht, darunter Portugals Notenbankchef Mario Centeno. Ein zu schnelles Anheben der Zinsen würde die Wirtschaft zu sehr belasten, warnte er. Spaniens Zentralbank-Gouverneur Pablo Hernández de Cos verwies auf Modelle, laut denen die Zinsen in Richtung 2,25 Prozent bis 2,5 Prozent angehoben werden sollten - deutlich niedriger als derzeit am Finanzmarkt eingepreist.

Der Bundestag hat Regelungen zum schnelleren Ausbau und Einsatz erneuerbarer Energien beschlossen. Dazu haben die Regierungsfraktionen mit Unterstützung der Union das Energie-Sicherungsgesetz geändert. Demnach soll jetzt schon Mitte Januar eine Leistung von 1.500 Megawatt Solar-Energie ausgeschrieben werden. Theoretisch würde damit soviel wie mit einem großen Atomkraftwerk produziert werden können (wenn die Sonne immer schiene). Produktionsbeschränkungen für kleine Solar-Anlagen sollen zudem fallen. Der Einsatz von Biogas werde schon in diesem Jahr und dann bis 2024 über die Förder-Regeln erleichtert, damit die Anlagen möglichst viel Strom produzieren.

Die Inflation in der Eurozone ist auf sehr hohem Niveau weiter gestiegen Im September erhöhten sich die Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahresmonat um 10,0 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat mitteilte. Es ist der stärkste Anstieg seit Einführung des Euro als Buchgeld. Analysten hatten mit einer Inflationsrate von 9,7 Prozent gerechnet. Im Vormonat waren die Verbraucherpreise um 9,1 Prozent gestiegen. Getrieben wurde die Teuerung abermals durch den sehr starken Anstieg der Energiepreise, die sich zum Vorjahresmonat um 40,8 Prozent erhöhten. Auch Lebens- und Genussmittel verteuerten sich mit 11,8 Prozent deutlich. Die Inflationsrate in Deutschland lag im September ebenfalls bei 10,0 Prozent und damit auf dem höchsten Stand seit Dezember 1951, wie vorläufige Daten des Statistischen Bundesamts von gestern zeigen.

Die EU-Staaten haben sich heute in Brüssel auf europäische Notmaßnahmen verständigt, um Entlastungen im Energiebereich finanzieren zu können. Die zuständigen Minister einigten sich darauf, dass Energieunternehmen künftig einen Teil ihrer Krisengewinne an den Staat abgeben müssen, wie die tschechische Ratspräsidentschaft mitteilte. Mit diesem Geld sollen Verbraucher entlastet werden. Die Einigung muss noch formell bestätigt werden. Die Maßnahmen betreffen demnach nicht nur die Produzenten von Strom aus erneuerbaren Quellen, sondern auch Öl-, Kohle- und Gasunternehmen sowie Raffinerien. Sie sollen eine Solidaritätsabgabe von mindestens 33 Prozent auf ihre Übergewinne zahlen. Lesen Sie hierzu auch: Energiekrise: Die Branchen in Deutschland schlagen Alarm.

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im September zurückgegangen. Sie sank nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit (BA) gegenüber dem Vormonat um 62.000 auf 2,48 Mio. Die Arbeitslosenquote ging um 0,2 Prozentpunkte auf 5,4 Prozent zurück. Im Vergleich zum September vor einem Jahr stieg die Zahl der Arbeitslosen allerdings um 21.000. Die Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur, Andrea Nahles, sagte: „Der Arbeitsmarkt ist trotz steigender Preise und der Sorge vor Energieknappheit insgesamt weiter stabil. Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung sind zu Beginn der Herbstbelebung gesunken. Die Arbeitskräftenachfrage gibt aber auf sehr hohem Niveau leicht nach.“ Saisonbereinigt hat die Zahl der Arbeitslosen zum Erhebungsstichtag am 12. September um 14 000 zugenommen. Die bislang hohe Nachfrage nach Arbeitskräften ging im September derweil zurück. Das Arbeitsmarktbarometer des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) sank im September auf den niedrigsten Stand seit 2020.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat am Donnerstag einen neuen „Abwehrschirm" von bis zu 200 Mrd. Euro angekündigt, um Verbraucher und Unternehmen wegen der steigenden Energiepreise zu stützen. Mindestens für einen Teil des Verbrauchs sollen die Preise so gedeckelt werden, dass private Haushalte und Firmen nicht überfordert sind. Die neuen Maßnahmen der Regierung werden nach Einschätzung von Scholz die Gaspreise in Deutschland massiv senken. „Es geht um eine massive Senkung der Gaspreise", sagte Scholz am Donnerstag im ZDF. Die eingesetzte Kommission werde „Mitte Oktober oder etwas früher" Vorschläge über die Details der Gaspreisbremse machen. Die Regierung werde dann die Preise so lange herunter subventionieren, wie sie zu hoch sind. In der Zwischenzeit werde man dafür sorgen, dass mehr Erdgas als Ersatz für russische Lieferungen zur Verfügung steht. „Am Ende sollen die Preise wieder normales Niveau erreichen", sagte Scholz. Was er unter „normal“ versteht, erklärte er nicht.

Kreml-Chef Wladimir Putin hat die Abgeordneten des Parlaments eingeladen. Er will die Annexion der vier russisch besetzten Regionen in der Ukraine verkünden. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow kündigte an, bei der Zeremonie im Kreml würden Abkommen unterzeichnet, Putin werde eine „umfassende Rede“ halten. Nach Angaben der Separatisten in den kontrollierten Gebieten sollen sich bis Dienstag große Mehrheiten für die Annexion gefunden haben. Die meisten westlichen Staaten verurteilen die Scheinreferenden der letzten Woche. Putin hat bereits mehrere Dekrete unterzeichnet, die die formelle Eingliederung der besetzten ukrainischen Regionen Cherson und Saporischja in das russische Staatsgebiet in die Wege leiten. So erkannte er in der Nacht in einem weiteren völkerrechtswidrigen Akt die besetzten ukrainischen Gebiete Cherson und Saporischschja als unabhängige Staaten an. Aus Moskaus Sicht gilt dies als Voraussetzung dafür, dass die Regionen ihre Aufnahme in die Russische Föderation beantragen können. Am 21. Februar hatte Putin bereits die Unabhängigkeit der ukrainischen Regionen Luhansk und Donezk anerkannt.

Die britische Wirtschaft ist im zweiten Quartal dieses Jahres entgegen früherer Annahmen doch gewachsen. Die Wirtschaftsleistung (BIP) stieg gegenüber dem ersten Jahresviertel um 0,2 Prozent, wie das Statistikamt ONS nach einer zweiten Schätzung mitteilte. In einer ersten Erhebung war noch eine Schrumpfung um 0,1 Prozent ausgewiesen worden. Während der Dienstleistungssektor und das Baugewerbe wuchsen, ging die Industrieproduktion zurück.

In Frankreich hat sich der Preisdruck im September etwas entspannt. Die nach europäischen Standards ermittelten Verbraucherpreise (HVPI) lagen 6,2 Prozent höher als ein Jahr zuvor, wie das Statistikamt Insee am Freitag mitteilte. Analysten hatten eine HVPI-Jahresrate von 6,6 Prozent erwartet. Im August hatte die Inflationsrate 6,6 Prozent betragen, im Juli waren es 6,8 Prozent gewesen. Im Monatsvergleich gingen die Lebenshaltungskosten im September um 0,5 Prozent zurück.

Der russische Präsident Wladimir Putin hat die Lecks an Nord Stream 1 und 2 als einen „Akt des internationalen Terrorismus“ bezeichnet. Nach Angaben des Kreml sprach Putin bei einem Telefonat mit dem türkischen Präsidenten Erdogan von einer „beispiellosen Sabotage“. Russland habe dazu für diesen Freitag eine Dringlichkeitsdebatte im UN-Sicherheitsrat beantragt, sagte Putin demnach. Vorwürfe, unter anderem der Ukraine, dass Russland seine eigene Infrastruktur zerstöre, um die Energiekrise in Europa zu verschärfen und im Westen Panik vor dem Winter auszulösen, bezeichnete Moskau als „absurd“. Für die Zerstörungen an den Ostsee-Pipelines sollen mehrere hundert Kilogramm Sprengstoff gezündet worden sein. Eine länderübergreifende Ermittlung soll die offenkundige Sabotage aufdecken. Drei von inzwischen vier entdeckten Lecks an den Röhren liegen Schweden zufolge in wenigen Kilometern Abstand zueinander.


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