Analysteneinschätzung
16:54 Uhr, 26.03.2019

SCHAEFFLER: Technologisch hintendran

Mit Blick auf die günstige Bewertung lautet das Anlagevotum der DZ Bank für die Aktie von Schaeffler weiterhin „Kaufen“.

Erwähnte Instrumente

  • Schaeffler AG
    ISIN: DE000SHA0159Kopiert
    Kursstand: 7,144 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen

Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Der Autozulieferer Schaeffler konnte im vergangenen Jahr die Erwartungen auf der operativen Ebene nicht ganz erfüllen. So stieg der Umsatz um 1,6 Prozent auf 14,2 Mrd. Euro (Konsens: 14,4 Mrd.). Das um Sondereffekte bereinigte EBIT belief sich auf 1,38 Mrd. Euro (Konsens: 1,4 Mrd. Euro). Die daraus resultierende EBIT-Marge von 9,7 Prozent lag im Rahmen der letzten Unternehmensprognose von 9,5 bis 10,5 Prozent. Beim Ergebnis je Aktie schnitt das Unternehmen mit 1,33 Euro etwas besser als erwartet ab, verfehlte aber die Markterwartung von 1,37 Euro. Der Dividendenvorschlag beläuft sich auf 0,55 Euro (Konsens: 0,50 Euro).

Das Management blickt vorsichtig auf das Jahr 2019 und rechnet mit einem leichte Rückgang der weltweiten Autoproduktion um rund 1 Prozent. Auf Konzernebene geht das Unternehmen von einem währungsbereinigten Umsatzanstieg um 1 bis 3 Prozent sowie einer bereinigten EBIT-Marge von 8 bis 9 Prozent (2018: 9,7 %) aus. Für die Auto-Sparte wird hierbei eine bereinigte EBIT-Marge von 6 bis 7 Prozent (2018: 7,5 %) und für die Industriesparte von 10 bis 11 Prozent (2018: 10,9 %) in Aussicht gestellt.

Mit Blick auf die schwache Entwicklung des Bereichs Automobile hat Schaeffler Anfang Januar 2019 das Effizienzprogramm RACE gestartet. Ziel des Programms ist es, in den kommenden 18 bis 24 Monaten das Ergebnis um rund 90 Mio. Euro bzw. 100 Prozentpunkte zu verbessern. Mittelfristig wird eine bereinigte EBIT-Marge im hohen einstelligen Prozentbereich angestrebt. In 2019 rechnet Schaeffler mit Programm-Kosten von rund 60 Mio. Euro.

Die operative Entwicklung in 2018 als auch der Ausblick für das Geschäftsjahr 2019 liege unterhalb den Markterwartungen und seiner Schätzung, schrieb Analyst Michael Punzet von der DZ Bank in einer am Dienstag vorgelegten Studie. Er habe dementsprechend seine Prognosen für 2019 und die Folgejahre gesenkt und sehe nun einen fairen Wert von 8,50 (9,00) Euro. Mit Blick auf die günstige Bewertung laute sein Anlagevotum aber weiterhin „Kaufen“.

Die NordLB sieht Schaeffler vor einem grundlegenden Problem: Das Unternehmen stehe noch relativ stark für Mechanik und weniger für moderne Technologien, was sich in den nächsten Jahren deutlich ändern müsse, forderte Analyst Frank Schwope in einer am Montag aufgelegten Studie. Nach dem schwierigen Jahr 2018 reagiere der Autozulieferer mit einem Programm zur Effizienzsteigerung für die Sparte Automotive OEM, das in der ersten Phase Ergebnisverbesserungen von rund 90 Millionen Euro zum Ziel habe.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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