Saudi-Arabien will mehr Öl fördern, um Markt zu entspannen
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Wien/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Wegen der Produktionsausfälle in Venezuela wird derzeit auf der Welt weniger Öl gefördert als vorgesehen und vom Markt benötigt. Der Engpass kann sich bei jedem außerordentlichen Ausfall, wie jüngst in Nigeria, verschärfen. Rohstoffexperte Heinrich Peters von der Landesbank Hessen-Thüringen verwies in diesem Zusammenhang auf die angespannte Lage in den USA. Hier drohe der Benzinpreis zu Beginn der Ferienzeit ein kritisches Niveau zu überschreiten.
Erst die jüngsten Spekulationen über eine Ausweitung der Ölproduktion durch Saudi-Arabien und Russland ließen die Notierungen wieder zurückkommen. Nun zeigt Saudi-Arabien in dieser Frage Flagge: Eine Vereinbarung des Ölkartells OPEC über eine graduelle Fördererhöhung sei „unausweichlich", sagte der Ölminister Khalid Al-Falih am Donnerstag in Moskau. „Ich denke, wir werden zu einer Einigung kommen, die insbesondere den Markt zufriedenstellt", sagte der Ölminister vor Journalisten.
Saudi-Arabien ist der produktionsstärkste Staat des Ölkartells. Russland, selbst nicht Mitglied des Kartells, aber dennoch wichtiger Player auf dem internationalen Rohölmarkt, hat bereits durchsickern lassen, dass man seit Anfang des Monats wieder eigenhändig das Förderniveau auf über 11 Mio. Barrel pro Tag erhöht hat. Im Grunde beschränkt Moskau damit derzeit entgegen der Vereinbarungen die eigenen Förderkapazitäten nicht. In den Reihen der OPEC gibt es aber auch Widerstand gegen das Vorhaben einer Förderausweitung.
Eine Aufforderung an die OPEC, ihre Produktion auszuweiten, soll auch aus den USA gekommen sein. Erst heute hat US-Präsident Donald Trump das Kartell für das hohe Preisniveau bei Rohöl verantwortlich gemacht. Entscheidend für die weitere Entwicklung am Ölmarkt wird nun die mit Spannung erwartete Opec-Sitzung am 22. Juni in Wien sein. Hier soll über eine mögliche höhere Fördermenge gesprochen werden. Mit einer Anhebung der Produktionsziele könnten die Produktionsausfälle in Venezuela und dem Iran ausgeglichen werden.
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